Das Smarthome gewinnt in Deutschland an Beliebtheit: Die Mehrheit der Deutschen hält sich beim digitalen Zuhause zwar noch zurück, zeigt eine Umfrage im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbands . Eine Umfrage des Digitalverbands Bitkom zeigt dagegen, dass das Interesse und die Nutzung an Smarthome-Geräten allmählich zunehmen. Nutzte 2018 noch jeder vierte Verbraucher eine Smarthome-Technologie in seinen vier Wänden, ist es heute schon knapp jeder Dritte (31 Prozent).
Während Einsteiger dabei meist auf einzelne Geräte setzen, lassen sich über Steuerungssysteme gleich mehrere Haushaltsgeräte und Funktionen miteinander koordinieren. Mit der Ausweitung der Smarthome-Technologie auf Heizung und Steckdosen ist dabei auch die Kontrolle von Strom- und Energieverbrauch möglich.
Besonders beliebt sind dabei laut Bitkom-Umfrage vor allem smarte Heizkörper (14 Prozent) und smarte Lampen (18 Prozent). Im Bereich Sicherheit kann das Smarthome ebenfalls punkten. Auf smarte Alarmanlagen greifen rund 14 Prozent der Befragten, auf smarte Überwachungskamera dagegen 12 Prozent der Befragten zurück.
Auch die Hersteller haben den Trend um das digitale Eigenheim erkannt. Dem Marktforschungsinstitut GfK zufolge ist der Smarthome-Markt von 2015 bis 2018 um mehr als ein Drittel auf 6,1 Billionen Euro angewachsen. Das äußert sich auch in neuen Funktionen und Geräten für das digitale Eigenheim. Nach vernetzten Fernsehern werden daher auch immer mehr Haushaltsgeräte smarter. Capital hat zehn Bereiche zusammengestellt, in denen man sein Zuhause zum Smarthome machen kann:
Mit diesen Geräten machen Sie ihr Haus smarter
Wer sein Haus zum Smarthome aufrüsten will, steigt meist bei der Beleuchtung ein. Vom minutiös geplanten Beleuchtungsprogramm bishin zur Steuerung von außerhalb sind der Kreativität dabei kaum Grenzen gesetzt. Das große Angebot an Leuchtmitteln hat allerdings auch seine Nachteile. Denn nicht jede Glühbirne ist gleich gut mit verschiedenen Steuerungssystemen kompatibel. Vor dem Kauf lohnt sich daher eine gründliche Recherche.
Anstatt der Lampen kann man aber auch gleich die dazugehörige Steckdose per App steuern. Smarte Steckdosen machen es möglich und verwandeln so auch normale Geräte in smarte Geräte. Manche Modelle messen dabei sogar den Stromverbrauch der jeweiligen Geräte. Das schont den Geldbeutel und die Umwelt.
Wer neben dem Stromverbrauch auch den eigenen Energieverbrauch kontrollieren will, wird bei smarten Thermostaten fündig. Per WLAN oder Sprachassistent lässt sich die Heizung so bequem runter- und raufregeln. Je nach Modell ist das sogar aus der Ferne möglich.
Jeder achte Erwachsene in Deutschland hat eine Smart Box zu Hause. Die eingebauten Sprachassistenten geben Auskunft, spielen Musik oder regeln andere smarte Geräte auf Kommando. Neben den drei großen Anbietern Apple, Google und Amazon setzen auch kleinere Anbieter auf die Technologie. Allerdings ist auch hier nicht jeder Assistent mit den anderen Geräten gleich gut kompatibel.
Der Kühlschrank, der Produkte automatisch nachbestellt, ist noch Zukunftsmusik. Die smarten Modelle von heute erleichtern das Einkaufen aber trotzdem: Einige Kühlschränke erfassen bereits, welche Lebensmittel noch vorhanden sind und senden die Informationen an die dazugehörige App. Dort können Kunden ihren Lebensmittelvorrat mit verschiedenen Rezepten vergleichen und wissen so, was noch eingekauft werden muss. Auch die Temperatur lässt sich bequem über das Smartphone regeln.
Neben Haushaltsgeräten lassen sich mittlerweile auch ganze Küchen mit dem Smartphone und anderen Geräten vernetzen. Ein Beispiel ist die e-Unit Kitchen der Firma Dornbracht. Sie ist mit der Smarthome-Plattform Digitalstrom verbunden, kann aber auch per Google Sprachassistent genutzt werden. Wer das Wasser laufen lassen oder dessen Temperatur regeln will, kann das entweder per Sprachsteuerung, per Digitalregler oder per Fußsensor machen.
Youtube-Videos und Netflix-Serien bequem auf der Couch schauen? Smart TVs machen es möglich. Noch lassen sich die Fernseher mit Internetanschluss weitestgehend per App auf dem Smartphone oder Tablet steuern. Im September präsentierte Amazon aber bereits einen Fernseher mit integriertem Sprachassistenten.
Minutenlang vor der Haustür stehen und nach dem Schlüssel suchen gehört dank smarter Türen immer mehr der Vergangenheit an. Stattdessen kann man per App oder per Chip entriegeln und verschließen. Virtuelle Schlüssel lassen sich außerdem für gute Freunde oder die Putzfrau erstellen. Die individuellen Codes erfassen dabei genau, wer wann kommt und geht.
Wer beim Schutz der eigenen vier Wände auf Nummer sicher gehen will, kann dagegen auf smarte Überwachungskameras setzen. Dank WLAN und Kontrolle über eine App, lässt sich so auch im Urlaub überprüfen, ob in den eigenen vier Wänden alles in Ordnung ist.
Viele Geräte machen das Smarthome bequemer, aber auch anfälliger für Hacker. Technologien wie die S1-Box der Firma Gira schaffen hier Abhilfe. Versucht der Nutzer sein Smarthome von außerhalb zu steuern, stellt die Box eine verschlüsselte Kommunikation her. Auch für andere Nutzer wie den Elektriker kann so eine zeitlich begrenzte Verbindung hergestellt werden. Die Wartung kann damit aus der Ferne erfolgen.