Erneut liegt die Rentenreform auf Eis. Grund dafür ist aber nicht die leere Staatskasse, sondern der Unwille der Bevölkerungsmehrheit, Einschnitte hinzunehmen
Die beste Reform ist diejenige, die gar nicht erst angepackt werden muss, weil sich ein Problem inzwischen von allein erledigt hat. Gilt das womöglich auch für die Rente? Zuletzt überraschte die Deutsche Rentenversicherung mit der Aussage, die demografische Belastung werde in den nächsten Jahren deutlich geringer ausfallen als befürchtet. Sprich: Die Bevölkerung altert doch nicht so stark, es gibt mehr Junge – durch Geburten und Einwanderung. Daher stehe das hiesige Rentensystem stabiler da als gedacht. Klingt gut, könnte aber einen fatalen Effekt haben. Denn es wird wohl die Aufschieberitis in der Politik weiter befördern.