Der Schock sitzt den Aktionären von Apellis Pharma sicherlich noch in den Knochen. Nach der Anwendung des großen Hoffnungsträgers Syfovre, der in den USA gegen geografische Atrophie – eine Spätform der altersbedingten Makuladegeneration – zugelassen ist, kam es bei acht Patienten zu einer Netzhautentzündung – eine schwerwiegende Nebenwirkung. Die Aktie stürzte von fast 85 auf unter 20 Dollar ab.
Die Biotechfirma hat inzwischen erklärt, dass die Zahl der Fälle im Verhältnis zu allen über 100.000 Anwendungen sehr gering sei. Zudem sei kein Zusammenhang mit den Behandlungen erwiesen. Zur Sicherheit empfiehlt das Unternehmen, einige der mitgelieferten Nadel-Kits auszutauschen. Das Unternehmen bereitet sich nun auf mögliche Markteinführungen von Syfovre außerhalb der USA vor, wobei eine Entscheidung in der EU für Anfang 2024 erwartet wird.
Daneben sollen die Kosten mit einer Umstrukturierung um 300 Mio. Dollar pro Jahr gesenkt werden. Angesichts dessen könnten sogar die Übernahmespekulationen wieder aufflammen, die kurz vor der Meldung über die Nebenwirkungen aufgekommen waren. Die Aktie hat Verdopplungspotenzial, ist aber nur für risikobereite Anleger geeignet.