Die Investmentgesellschaft Ark Investment Management von Star-Investorin Cathie Wood steigt bei OpenAI ein. Laut einer E-Mail an seine Kunden investiert der Ark Venture Fund seit vergangenem Mittwoch in das führende Unternehmen im Bereich Künstlicher Intelligenz. „OpenAI steht an der Spitze einer kambrischen Explosion in der Fähigkeit der künstlichen Intelligenz“, zitiert das Finanzportal Bloomberg aus einer Mitteilung. Im frühen Kambrium, vor etwa 543 bis 530 Millionen Jahren, kam es zu einer starken Erhöhung der Artenvielfalt in kurzer Zeit.
OpenAI wird in Zukunft demnach etwa vier Prozent des Ark Venture Fonds ausmachen, während Rivale Anthropic etwa fünf Prozent des Fonds einnimmt. Der lediglich 54 Mio. US-Dollar schwere Venture-Capital-Fonds ist im September 2022 gestartet und investiert sowohl in börsengehandelte als auch in private Unternehmen. Unter ihnen unter anderem: Elon Musks SpaceX, Epic Games, Freenome Holdings und Relation Therapeutics. Microsoft ist Großaktionär bei OpenAI. Anfang 2023 hatte der Konzern seine Beteiligung deutlich ausgebaut und bislang insgesamt mehr als 10 Mrd. Dollar in den Spezialisten für künstliche Intelligenz (KI) gesteckt.
Im Gespräch mit Bloomberg sagte der Leiter der Zukunftsforschung von Ark, Brett Winton, dass die Fortschritte im Bereich der Foundation-Modelle schneller erfolgten als erwartet. Winton prognostiziert deshalb: Unternehmen, die auf diesen Deep-Learning-Algorithmus setzen, könnten bis 2030 eine Marktkapitalisierung von 16 Billionen US-Dollar erreichen. Deep-Learning ist eine fortgeschrittene Form des maschinellen Lernens. Durch seine Mehrschichtigkeit kann es komplexere Aufgaben wie Spracherkennung oder Bildanalyse bewältigen.
Absturz nach der Pandemie
Woods bekanntester Fonds, der Ark Innovation ETF, hatte während der Pandemie angesichts hoher Wetten auf Unternehmen wie Tesla Kultstatus erreicht. Viele Firmen, in die Wood investiert hat, profitierten von den Pandemiemaßnahmen. Quarantäne und Ausgangsbeschränkungen brachten Menschen auf der ganzen Welt dazu, virtuelle Geburtstage zu feiern, Arbeitsmeetings digital abzuhalten und Arzttermine online wahrzunehmen. „Es war fast unheimlich, wie die amerikanischen Hightech-Werte gelaufen sind. Selbst Firmen, die erst in ein paar Jahren vielleicht Gewinne machen, wurden hochgejazzt“, beschreibt ntv-Börsenexperte Frank Meyer die damalige Lage. Das fand mit dem Aus vieler Corona-Maßnahmen jedoch ein Ende. Für Wood erfolgversprechende Titel stürzten nach ihren Pandemierekorden ab.
Auch dieses Jahr hat der ETF weiter an Wert verloren, vor allem bedingt durch die gefallenen Aktienkurse des Elektroautoherstellers. Das Finanzinformations- und Analyseunternehmen Morningstar kürte Ark Invest zudem jüngst zum größten „Vermögensvernichter“ am Fondsmarkt. Morningstar kommt zu dem Ergebnis, dass in den vergangenen zehn Jahren keine Fondsfamilie mehr Geld vernichtet hat als Ark Invest mit seinen ETFs. Demnach haben die Ark-Fonds in den zehn Jahren bis zum 31. Dezember 2023 14,3 Mrd. Dollar der Aktionäre verloren.
Der Beitrag ist zuerst bei ntv.de erschienen. Die Nachrichtenplattform gehört wie Capital zu RTL-Deutschland.