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Zinsen Tagesgeld und Festgeld: So profitieren Sie von den gestiegenen Zinsen

Die Sparzinsen könnten sich einem Höhepunkt nähern
Die Sparzinsen könnten sich einem Höhepunkt nähern
© Getty Images
Die EZB hat die Leitzinsen auf einen neuen Rekordwert erhöht. Wie Sparer davon profitieren können und wie sie die besten Angebote für Tagesgeld und Festgeld finden.

Es ist der zehnte Zinsschritt in Folge und dazu ein historischer: Die Europäische Zentralbank hat am vergangenen Donnerstag erneut den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte erhöht. Für Sparer sind das gute Nachrichten, denn sie können nun auf noch lukrativere Zinsangebote der Banken hoffen. Das allgemeine Zinsniveau ist nämlich maßgeblich dafür, wie gut die Geldinstitute sichere Zinsanlagen wie Tagesgeld und Festgeld verzinsen. Was Sparer jetzt wissen sollten.

Warum ist die Zinserhöhung historisch?

Nie zuvor in der Geschichte des Euro hat die Zentralbank die Leitzinsen in so kurzer Zeit so stark erhöht. Bis Mitte letzten Jahres lag der Leitzins noch bei Null, der Einlagenzins sogar bei minus 0,5 Prozent. Dementsprechend boten die Banken auch ihren Kunden keine Sparzinsen oder verlangten sogar Negativzinsen.

Mit dem aktuellen Zinsschritt steigt der Leitzins, zu dem sich Banken Geld von der Zentralbank leihen können (Hauptrefinanzierungszins) auf 4,5 Prozent und damit den höchsten Stand seit 22 Jahren. Der ebenfalls wichtige Einlagenzins, zu dem Banken überschüssiges Geld bei der Zentralbank lagern können, liegt nun mit 4 Prozent sogar auf dem höchsten Stand seit Einführung des Euro 1999. 

Steigen die Zinsen noch weiter?

Der Grund für die Leitzinserhöhungen ist die Bekämpfung der Inflation. Wenn die Inflationsraten weiter so hoch sind, müsste die EZB die Zinsen eigentlich noch weiter erhöhen. Dagegen spricht, dass höhere Zinsen das Wirtschaftswachstum abwürgen und die Konjunktur im Euroraum schon jetzt schwächelt. Die meisten Experten erwarten daher, dass mit dem aktuellen Schritt der Zinsgipfel erreicht ist. EZB-Chefin Christine Lagarde wollte sich da am Donnerstag zwar nicht festlegen. Einige ihrer Kollegen im Zentralbankrat machten aber deutlich, dass sie für die nächsten Monate keine weiteren Zinserhöhungen anstreben.

Sparer können ihrerseits trotzdem auf höhere Zinsen hoffen, denn viele Banken passen ihre Angebote erst mit etwas Verzögerung zur Leitzinsentscheidung an. „Nach dem jetzigen Zinsschritt dürften die Zinsen für Tagesgeld und Festgeld zunächst noch etwas zulegen“, schreibt das Finanzportal Biallo. Historische Daten zeigten, dass selbst nach einer Zinspause der EZB die Sparzinsen noch einige Wochen und Monate steigen könnten.

Wie viel Zinsen sind bei Tagesgeld drin?

Beim Tagesgeld reichen die Angebote mit höchster deutscher Einlagensicherung derzeit bis zu 4 Prozent Zins pro Jahr. Allerdings sollte man beim Vergleich der Tagesgeld-Angebote stets auf die genauen Konditionen achten. Oft gilt der Top-Zins nur für Neukunden und nur für begrenzte Zeit. So bieten Bank11 und C24 ihren Top-Zins von 4 Prozent aufs Tagesgeld nur bis Ende des Jahres. Die IKB garantiert 4 Prozent für drei Monate, Scalable Capital für vier Monate. Nach dem Garantiezeitraum fällt der Zinssatz bei vielen Anbietern auf 1 oder 2 Prozent. Wer nicht ständig sein Erspartes hin- und herschieben will, sollte also schauen, wer auch längerfristig gute Konditionen verspricht. 

Was spricht für Festgeld?

Eine Alternative zum Tagesgeld ist Festgeld. Hierbei legt man sein Geld für einen vorab festgelegten Zeitraum wie ein, zwei oder fünf Jahre auf ein Konto. Für die gesamte Laufzeit ist der Zins garantiert, sein Geld bekommt man aber erst am Ende wieder. Man sollte sich also recht sicher sein, dass man es in der Zwischenzeit nicht braucht. Die Top-Angebote für mehrjähriges Festgeld liegen derzeit ebenfalls bei 4 Prozent oder knapp darüber. Sie könnten in den kommenden Wochen noch einen Tick nach oben gehen, meint Biallo. „Wer längerfristig sein Geld in Festgeld stecken möchte, kann sich jetzt in Ruhe nach einem guten Anbieter umsehen.“

Wie finde ich die besten Angebote?

Einen Überblick verschafft man sich am besten über Online-Zinsvergleiche. Umfangreiche und trotzdem übersichtliche Vergleichsrechner bietet etwa FMH. Auch die Stiftung Warentest bietet Zinsvergleiche für Tagesgeld und Festgeld gepaart mit unabhängigen Informationen. Welche Konditionen konkret gelten, sollte man immer vor Abschluss bei der Bank selbst genau nachlesen.

Der Beitrag ist zuerst bei stern.de erschienen

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