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Aktien Stars aus der zweiten Börsenliga

Handelssaal der Börse in Frankfurt
Handelssaal der Börse in Frankfurt
© IMAGO / STPP
Die ersten beiden Monate des Börsenjahres 2022 waren unterhaltsam und schmerzhaft zugleich. Sie legen aber auch den Blick frei auf günstig bewertete Stars aus der zweiten Reihe.

Die Quartalszahlen von Airbnb waren im Februar für viele Anleger so überraschend wie bemerkenswert. Denn während in Deutschland noch über Maskenpflicht und Corona-Maßnahmen diskutiert wird reisen anderswo in der Welt Menschen begeistert von A nach B und haben die Pandemie gedanklich längst hinter sich gelassen. Die Kurse von Booking.com, Expedia, Airbnb oder Carnival Group unterstreichen, dass der Blick auf die Pandemie in Deutschland ein spezieller ist.

Denn internationale Investoren preisen schon seit vielen Monaten die Zeit danach ein. Jedoch ist dies auch eine Chance. Denn in der zweiten Reihe in Deutschland ist Hometogo notiert. Ferienwohnungen sind dort zu mieten und wie zu hören ist, sieht die Buchungslage genauso stark aus wie Tui oder Expedia berichten. Hometogo ist eine Wette auf die Reisezukunft. Die Aktie ist wahrlich ausverkauft und somit riskant und spannend zugleich.

Brokeraktien volatil unterwegs

Anders ist die Lage bei den Onlinebrokern. Diese hatten durch die Pandemie einen Booster im Geschäft, denn viele neue Anleger strebten an den Markt und wollten Aktien handeln. Flatex profitierte als Aktie davon besonders stark hierzulande. In den USA kam Robinhood im Sommer 2021 an den Markt und markierte bei 55 Dollar ein Rekordhoch im August 2021. Da der Titel völlig überzogen bewertet war, folgte danach die berechtigte Kurskorrektur auf 11 Dollar. Wer am Top eingestiegen war, hatte also rasch 80 Prozent seines Kapitals vernichtet. Die Gier war damit ziemlich teuer.

Weitaus mehr Substanz hat dagegen in Deutschland Wallstreet Online, die mit dem Smartbroker punkten wollen und niemals derart überzogene Bewertungen für die Aktie hinnehmen mussten. Daher hält sich die Korrektur der letzten Monate von 27 auf 18 Euro vergleichsweise in Grenzen. Mit dem aktuellen Kurs ist die Euphorie der Corona-Zeit auf gänzlich ausgepreist und hat der Titel für die nächsten Jahre großes Überraschungspotenzial. Die Marktkapitalisierung bei Wallstreet Online liegt bei 275 Mio. Euro. Robinhood zählt weit mehr Kunden, bringt aber neun Milliarden auf die Waage und selbst Flatex ist nach Korrektur von 28 auf 17 Euro noch knapp zwei Milliarden wert.

Fahrradmarkt zieht weiter an

Wer dagegen als Erwachsener in den letzten Monaten einmal probiert hat, ein Fahrrad für seine jungen Kinder zu erwerben, der kann exemplarisch den Nachfragedruck bei Rädern erleben. Das neue Crossbike von Canyon oder eine Premium-Variante von Bianchi im Rennradbereich ist genauso schwierig zu bekommen wie Woom-Bikes für Kinder. Angesichts des Preises von 400 Euro für ein Kinderrad kann man auf den Gedanken kommen, dass der Preis bei vielen Nachfragern kaum noch eine Rolle spielt.

Bei Fahrrädern gilt – Hauptsache die Ware kommt. Die Nachfrage sollte also gerade mit dem beginnenden Frühling sowohl für Räder als auch für Zubehör hoch bleiben. Profiteur könnte Bike24 sein, dessen Aktie von 25 auf 11 Euro korrigiert hat. Die Marktkapitalisierung liegt statt zuvor bei 1 Mrd. Euro nun noch bei rund 480 Mio. Euro. Heiße Luft ist entwichen und damit eine gute Basis gelegt für eine Kurserholung über den Sommer hinweg. 

Daniel Saurenz betreibt mit seinem Team das Börsenportal Feingold Research. Es bietet täglich einen Börsenbrief an, den Sie für 14 Tage kostenfrei testen können. Melden Sie sich unter info@feingold-research.com an oder probieren Sie den Börsendienst unter diesem Link aus. Trainingstage und Coachings finden Sie NEU unter feingold-academy.com

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