Vor allem viele Lebensmittel sind in den vergangenen Jahren sehr viel teurer geworden. Das merkt jede und jeder an der Kasse im Supermarkt. Die Händler und Lebensmittelhersteller jedoch versuchen die Preissteigerungen zu verdecken – mit Angeboten, Rabattapps und Mogelpackungen. Wie Sie wirklich noch sparen können beim Lebensmittel-Einkauf.
Lohnt sich der Discounter?
Lange Anfahrten zu Discountern zahlen sich selten aus. Denn Nahrungsmittel sind fast immer gleich teuer, so das Vergleichsportal Smhaggle. Das gilt nicht nur für Eigenmarken wie „Ja“ (Rewe) oder „Gut & Günstig“ (Edeka), sondern auch für Markenprodukte.
Aber: Supermärkte hauen immer wieder (Lock-)Angebote raus, bei denen man tatsächlich viel Geld sparen kann. Stichprobe am dursttreibenden 1. Juli: Ein Liter Coca-Cola kostet bei Aldi Süd 1,29 Euro, bei Trinkgut nur 79 Cent. Hilfe: Apps von Anbietern wie Smhaggle oder Kaufda durchkämmen sämtliche Prospekte der umliegenden Märkte nach Schnappern.
Wie vermeide ich Spontankäufe?
Über 60 Prozent der Verbraucher neigen zu entbehrlichen Spontankäufen. Man verbessert die Impulskontrolle, wenn man einen Essensplan anlegt und den Einkauf darauf ausrichtet. Elektronische Einkaufslisten, die sich mit anderen teilen lassen, verhindern Doppeleinkäufe in Familien und WGs.
Manche Apps haben kluge Zusatzfunktionen. „Bring“ bietet auch Rezepte. „Pon“ verweist auf Angebote und sortiert nach Einkaufsläden. Oft genügt schon die „Notizen“-App.
Kann man mit Treue-Apps im Supermarkt sparen?
Die Einzelhändler empfehlen eigene Apps, die mit Rabatten ködern. Viele Produkte erhalten einen vergünstigten „Nur über App“-Preis. „Der Sparvorteil ist oft geringer als gedacht“, so die Verbraucherzentrale NRW. Meist liegt er unter einem Prozent des Einkaufswerts. Und dafür zahlt der Kunde mit Einblicken in sein Konsumentenleben.
Nicht selten wird der App-gesteuerte Einkauf auch noch teurer: Denn laut dem Meinungsportal Yougov kauft mehr als jeder dritte Nutzer einer Supermarkt-App mehr von dem rabattierten Produkt ein als vorgesehen. Wichtig: bei allen Waren nicht den Produkt-, sondern immer den Liter- oder Kilogrammpreis vergleichen, denn die „Shrinkflation“, das versteckte Reduzieren des Packungsinhalts, ist zur Landplage geworden.
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