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Geldanlage So schützen sich Anleger vor Inflation

Die steigende Inflation wirkt sich auf die Geldanlage aus. Mit diesen Investments können sich Anleger vor dem Preisauftrieb schützen.
Das Deflationsgespenst ist fort: Die Inflationsraten ziehen an
Das Deflationsgespenst ist fort: Die Inflationsraten ziehen an
© Getty Images

Mit der Wahl von Donald Trump zum neuen US-Präsidenten kam die Wende. Seine angekündigte Ausgabenpolitik inklusive Steuersenkungen hat die Inflationserwartungen der Anleger geweckt und die Zinsen kräftig steigen lassen. In den USA kletterten die Renditen der zehnjährigen US-Staatsanleihen in der Spitze auf 2,64 Prozent, aktuell notieren sie bei 2,5 Prozent. Auch die US-Notenbank hat wegen der anziehenden Inflationserwartung drei Leitzinserhöhungen für dieses Jahr in Aussicht gestellt, im Vorjahr wurde von den anvisierten vier Zinsanhebungen aber nur eine umgesetzt. Damals waren die Inflationserwartungen zu Beginn des Jahres 2016 allerdings nicht so ausgeprägt wie heute.

Von Deflation zur Inflation?

Denn auch in der Eurozone zieht die Teuerungsrate kräftig an und erreicht im Dezember mit 1,1 Prozent das höchste Niveau seit mehr als drei Jahren. In Deutschland stiegen die Preise gar um 1,7 Prozent. Die Inflation ist zurück, auch wenn der kräftige Anstieg auf den deutlichen Ölpreisanstieg zurückzuführen ist. Allein die Energiekomponente legte im Dezember um 2,5 Prozent in Europa zu. Daher ist auch in den ersten Monaten dieses Jahres mit einem weiteren Inflationsanstieg zu rechnen, der dann ab März nachlassen dürfte, weil der Ölpreis im März 2016 bereits deutlich angestiegen war und der Unterschied zum heutigen Preis nicht so groß ausfällt.

Allerdings ist die Inflationsrate auch ohne Ölpreiseffekt auf dem Vormarsch. Die Kernrate der Inflation (also ohne Energie und Nahrungsmittel) ist im Dezember innerhalb der Eurozone auf 0,9 Prozent gestiegen. Es liegt nahe, dass die Inflation eines der großen Anlagethemen im Jahr 2017 bleiben wird, die Deflationssorgen der vergangenen Jahre treten in den Hintergrund. Unberechenbar bleibt auch Trumps expansives Wirtschaftsprogramm, dass die eine oder andere Inflationsüberraschung bedeuten könnte.

Investments mit Inflationsschutz

Anleger haben verschiedene Möglichkeiten sich vor einer ansteigenden Inflation zu schützen. So können sie inflationsgeschützte Anleihen erwerben, die sich unabhängig von der Inflation entwickeln. Goldinvestments profitieren tendenziell ebenfalls von einem Inflationsanstieg, allerdings haben sie sich in der Vergangenheit häufig dann erst als Inflationsschutz herausgestellt, wenn die Inflation deutlich höher notierte als derzeit.

Ein alternativer Inflationsschutz sind Infrastrukturanlagen, die explizit einen Inflationsausgleich enthalten. Aktien von Caterpillar, dem weltweit größten Baumaschinenhersteller, gehören zwar weitläufig zu Infrastrukturinvestments, haben aber in ihren Verträgen mit Kunden keinen Inflationsausgleich. Ähnliches gilt auch für andere Unternehmen aus dem Bausektor wie zum Beispiel Hochtief.

Ein Inflationsausgleich findet sich aber bei sogenannten Kerninfrastrukturanlagen. „Sollte es künftig zu höheren Inflationsraten kommen, könnten Investitionen in Kerninfrastruktur daher von großem Interesse sein“, erklärt Markus Pimpl von Partners Group, der Fondsmanager eines Kerninfrastrukturfonds ist, der bei der Ratingagentur Morningstar mit der höchsten Auszeichnung im Zehnjahresvergleich bewertet worden ist. Ein Beispiel für einen vertraglichen Inflationsschutz sind Stromnetzbetreiber, deren Vergütung für die Bereitstellung der Netzinfrastruktur typischerweise in inflationsgeschützten und regulierten Renditen geregelt wird. Auch in den Konzessionen um die Betreibung einer Mautstraße, ist die Inflationsrate meist als das Minimum der möglichen jährlichen Tariferhöhung festgelegt. „Die Weitergabe steigender Inflationsraten ist somit oft vertraglich gesichert und nicht nur erwünscht, wie in vielen anderen Aktiensegmenten“, ergänzt Pimpl.

Geldanlage: So schützen sich Anleger vor Inflation

Daniel Saurenz betreibt das Investment- und Anlageportal Feingold Research. Der Journalist hat unter anderem für Börse Online und die Financial Times Deutschland geschrieben

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