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Aktiensplit Google-Mutter Alphabet macht sich hübsch für Kleinanleger

Viele Kleinanleger konnten sich eine Aktie der Google-Muttergesellschaft Alphabet nicht leisten: Sie war zu teuer
Viele Kleinanleger konnten sich eine Aktie der Google-Muttergesellschaft Alphabet nicht leisten: Sie war zu teuer
© Bloomberg
Für die meisten Anleger war eine einzelne Aktie von Alphabet bisher zu teuer. Die Google-Muttergesellschaft greift zum Instrument des Aktienplits, damit sich auch Kleinanleger das Papier leisten können. Hinter dem Schritt steckt aber noch eine andere Motivation

Alphabet holt die großen Aktiensplits zurück auf der Versenkung, damit potenzielle Käufer keine 3000 Dollar für den Erwerb einer einzelnen Aktie mehr benötigen. Mit dem Preisschnitt erreicht die Google-Muttergesellschaft noch etwas anderes: Es ist die Eintrittskarte des drittgrößten amerikanische Unternehmens für den am meisten beachteten Aktienindex.

Das Unternehmen teilte am späten Dienstag mit, dass es seine ausstehenden Aktien im Verhältnis 20:1 aufstocken wird, um die vielen Kleinanleger zu gewinnen, die während der Pandemie an die Börse geströmt sind. „Grund für den Split ist, dass er unsere Aktien zugänglicher macht“, sagte Alphabet-Finanzvorstand Ruth Porat in einer Telefonkonferenz mit TV-Moderatoren. „Wir halten das für sinnvoll.“

Ein niedriger Aktienpreis ermöglicht es Kleinanlegern, Aktien zu kaufen, anstatt nur Bruchteile von Aktien über ihren Broker zu erwerben. Der Aktiensplit von Alphabet im Verhältnis 1:20 würde den Preis der Klasse-A-Aktien auf etwa 138 US-Dollar senken, basierend auf dem Schlusskurs vom Dienstag von 2752,88 US-Dollar. So billig war eine Aktie des Unternehmens seit 2005 nicht mehr.

Alphabet's shares have seen a meteoric surge over the decades
© Bloomberg

„Institutionelle Anleger können in großem Umfang kaufen, wobei der Preis pro Aktie keine Rolle spielt“, sagte Ed Clissold, Chefstratege für die USA bei Ned Davis Research. „Aber kleineren Investoren erleichtert ein niedrigerer Preis pro Stück den Kauf einer angemessenen Anzahl von Aktien.“

Alphabet strebt in den Dow Jones

Eine weitere Motivation dürfte die Aufnahme in den Dow Jones Industrial Average sein. Der preisgewichtete Index stelle seit Jahren ein Hindernis für Unternehmen wie Alphabet und Amazon dar, dessen Aktienkurs im vierstelligen Bereich liege, so Michael O'Rourke, Chefmarktstratege bei Jonestrading.

Das Gewichtungssystem des Dow basiert auf dem Aktienkurs und nicht auf der Marktkapitalisierung. Alphabet war vor dem Split einfach zu groß, um in den Index aufgenommen zu werden. Andere Werte würden dadurch verdrängt.

Aktiensplits sind in letzter Zeit aus der Mode gekommen. Im Jahr 2019 gab es lediglich zwei, verglichen mit 47 Splits im S&P 500 in den Jahren 2006 und 2007. Apple und Tesla zogen mit ihren Aktiensplits im Jahr 2020 die Aufmerksamkeit wieder auf dieses Instrument.

Jetzt richtet sich das Augenmerk auf den einzigen anderen Megacap, auf dessen Aktien ein vierstelliges Preisschild klebt: Amazon. Der Online-Händler ist seit langem Gegenstand von Spekulationen über einen möglichen Split. Mit einem Aktienkurs, der am Dienstag bei 3023,87 Dollar schloss, ist der E-Commerce-Gigant eines von nur sieben Unternehmen im S&P 500, deren Anteilsscheine für mehr als 1000 Dollar gehandelt werden, und – abgesehen von Alphabet – das mit Abstand größte.

Amazon hat seine Aktien in den Jahren 1998 und 1999 dreimal gesplittet und seitdem nicht mehr.

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©2022 Bloomberg L.P.

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