Ich muss gestehen: Mir graut vor den meisten Spielzeugwarenläden. Das war schon so, als meine Kinder klein waren. Zu viel Plastik, Künstliches und Quietschbuntes. Zu viel „Trash“, der schnell langweilt. Freilich findet sich auch Kreatives, Schönes und Wertvolles in den Regalen – man muss nur ein wenig suchen. Die meisten Kinder haben aber ohnehin schon zu viel „Zeugs“, wie ich es nenne. Deshalb habe ich aufgehört, Spielzeug zu verschenken. Stattdessen unternehmen wir lieber etwas zusammen. Oder ich verschenke etwas aus der Welt der Erwachsenen. Etwas, das langfristig Wert hat und den Kindern zeigt, wie die Welt um sie herum funktioniert. Etwas, das den Boden bereitet für das, was die Schule nicht vermittelt: Finanzbildung.
Denn: Unsere Kinder wachsen inmitten einer überbordenden Konsumgesellschaft auf, die ihnen rund um die Uhr ins Gesicht entgegenbrüllt: „Kauf mich! Habe mich! Konsumiere mich!“ – sonst gehörst du nicht dazu und bist auch nichts! Sei es auf Instagram, Tiktok, in der Werbung zwischen zwei Youtube-Videos oder ganz normal beim Herumhängen in der Mall. Überall Konsum und Überangebot und die Aufforderung „Gib mir dein Geld“. Was die Kinder nicht lernen: Wie sie verantwortungsvoll und selbstbestimmt mit ihrem Geld umgehen können und die Gestaltungschancen erkennen, die ihnen diese Ressource bietet.
Gold verschenken statt Spielzeug
Mit werthaltigen Geschenken können wir die Neugierde der Kinder wecken und im besten Fall ihren Blick auf Geld verändern. Wir Erwachsene, also Eltern, Großeltern, Onkel und Tanten, können Gespräche über Finanzen anknüpfen – auf spielerische, praktische und lohnende Weise.
Hier ein paar Ideen, die Eindruck machen und ein Gespräch über Geld vorbereiten könnten:
Verschenken Sie kleine Goldbarren oder Silbermünzen
Ein 1-Gramm-Feingoldbarren oder eine Silbermünze in den Händen zu halten, fasziniert auch Kinder. Sie sehen sofort: Das hat einen Wert. Es ist etwas Greifbares. Gleichzeitig ist es der perfekte Einstieg in ein Gespräch über Geld und darüber, was „Wert“ bedeutet. Warum hat Gold den Ruf, wertvoll zu sein? Wofür benötigen wir Gold? Ja, auch für Smartphones. Welchen Preis hat Gold über die Zeit – lass uns das nachsehen.

Mit diesen Aktien machen Sie sich oder anderen ein gutes Geschenk
Eine Aktie der Lieblingsmarke
Ihre Tochter kauft gern bei H&M und hat ihr Konto bei der ING? Der Sohn mag die Sneaker von Nike und Nintendo? Und beide Netflix, Samsung und Spotify? Wie wäre es also mit einer Aktie der Lieblingsmarken? Mit einer Aktie werden Kinder Teilhabende einer echten Firma. Sie lernen dadurch: Wir arbeiten nicht nur für ein Unternehmen, Unternehmen gehören auch Menschen wie uns. Und sie erfahren, was es bedeutet, wenn eine Aktie an Wert gewinnt – oder verliert. Und dass manche dieser Firmen ihnen jedes Jahr einige Euro überweisen. Die Dividende als Einkommen ohne eigene Arbeit.
Ein kleines Finanzabenteuer mit großer Wirkung. Für Aktien brauchen die Kinder ein eigenes Depot. Das müssen bei Minderjährigen die Eltern eröffnen. Danach steht einem gemeinsamen Aktienkauf nichts mehr im Weg.
Ein ETF-Sparplan: Finanzbildung zum Mitwachsen
Sie könnten auch einen Sparplan auf einen Aktien-ETF einrichten, auf einen FTSE All-Country-World Index oder MSCI World. Dazu brauchen die Kinder ebenfalls ein Depot. Schon mit wenigen Euro lässt sich über einen Sparplan Monat für Monat über einen ETF in Tausende von Unternehmen Geld anlegen.
Wenn Sie dann gemeinsam mit den Kindern jedes Vierteljahr ins Depot schauen, sehen sie, wie Investieren funktioniert. Die Kinder erfahren dann, wie ihr Geld wertvoller wird, aber auch, wie sich gesellschaftliche Ereignisse in der Wirtschaft, die sie umgibt, niederschlagen. Daran lassen sich Gespräche über unser Wirtschafts- und Sozialsystem anknüpfen. Ein Geschenk, das die Kinder in die Zukunft begleitet, wenn wir sie unterstützen.
Kinderbücher über Geld
Es gibt inzwischen viele großartige Kinderbücher, die das Thema Geld und Finanzen spielerisch und kindgerecht erklären. Sie sind ein guter Einstieg. So verstehen schon Kinder: Geld ist ein Werkzeug, dessen Umgang man erlernen und für sich und andere zu nutzen.
Meine Empfehlungen: Mike Schäfer: Mein Geld, dein Geld, Bodo Schäfer: Ein Hund namens Money und Magdalena Sporkmann: Miss Money.
Finanzbildung fängt zu Hause an und warum nicht mit werthaltigen Geschenken? Nichts gegen Konsum. Alles zu seiner Zeit. Ein Gespräch über die Wichtigkeit von Geld, Aktien, Fonds, Gold oder die Themen im Kinderbuch können ein spielerischer Auftakt sein zu etwas Großem: Kindern beizubringen, wie Geld und Wirtschaft funktionieren, welche Rolle sie darin spielen und wie Geld ein Werkzeug für Selbstbestimmung ist. Die Kinder lernen dabei, in Möglichkeiten zu denken und Vorurteile gegenüber Geld und Imageblendwerk zu Reichtum zu hinterfragen. So fangen sie an, sich ihre eigenen Gedanken zu machen. Wenn das nicht ein wertvolles Geschenk zu jeder Jahreszeit ist!