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Jahresrückblick Die besten Aktienmärkte 2018 – und die schlechtesten

An der Börse in Istanbul war für Anleger dieses Jahr nichts zu holen
An der Börse in Istanbul war für Anleger dieses Jahr nichts zu holen
© Getty Images
Mit Aktien eines afrikanischen Landes ließen sich im ablaufenden Jahr die höchsten Kursgewinne erzielen. Die weltweiten Verlierer des Jahres sollten dagegen keinen überraschen.

Wer im ablaufenden Jahr die Börsennachrichten verfolgt hat, der weiß: Der US-Aktienmarkt ist phasenweise gut gelaufen, die Schwellenmärkte nicht so. Umso mehr dürfte es überraschen, welches Land weltweit am besten abgeschnitten hat: Jahressieger 2018 ist – Malawi. Der Aktienmarkt des südostafrikanischen Landes hat von Anfang Januar bis Mitte Dezember in US-Dollar gerechnet beachtliche 47,7 Prozent zugelegt, zeigen Zahlen des US-Indexanbieters S&P Dow Jones Indices.

Insgesamt konnten Aktienanleger 2018 in kleinen Schwellenmärkten die höchsten Gewinne erzielen. Am zweitbesten schnitt Jamaika ab, mit einem Plus von 30,6 Prozent, gefolgt von Katar mit 30 Prozent Plus. Auch Aktien aus Ecuador (+22,6 Prozent) und Saudi-Arabien (+15,7 Prozent) brachten seit Jahresbeginn satte Kursgewinne.

Die schlechtesten Aktienmärkte

Unter den Aktienmärkten, die 2018 am schlechtesten gelaufen sind, gibt es anders als bei den Gewinnern kaum Überraschungskandidaten. Das größte Minus verzeichnete mit 42,8 Prozent die Türkei. Eine ausgewachsene Wirtschafts- und Währungskrise und die erratische Politik von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan ließen Anleger scharenweise aus türkischen Aktien flüchten. Das Minus von 36,7 Prozent in Kasachstan – dem zweitschlechtesten Markt des ablaufenden Jahres – war nicht so leicht vorherzusehen, dürfte deutsche Anleger aber kaum betreffen.

Auf Rang drei der schlechtesten Aktienmärkte 2018 liegt dann wieder ein wenig überraschender Kandidat: Argentinien, mit minus 36 Prozent. Ähnlich wie die türkische befindet sich auch die argentinische Wirtschaft in einer tiefen Krise. Anleger sind entsprechend pessimistisch und haben viel Kapitel aus dem südamerikanischen Land abgezogen. Auf Platz vier und fünf liegen die Elfenbeinküste mit 32,4 Prozent Minus und Griechenland mit einem Jahresverlust von 26,2 Prozent. Zwar verzeichnet die griechische Wirtschaft seit mehreren Quartalen in Folge ein solides Wachstum; die Rezession scheint überwunden. Anleger sind aber offenbar immer noch misstrauisch, ob der Aufschwung von Dauer ist.

Emerging Markets nicht über einen Kamm scheren

Sowohl die Gewinner als auch die Verlierer des Jahres 2018 sind fast ausschließlich Schwellenländer. Kein Wunder: Kleine Aktienmärkte verzeichnen gemeinhin besonders starke Ausschläge, nach oben wie nach unten. Im nächsten Jahr können die Ergebnisse also völlig anders ausfallen. Die S&P-Zahlen illustrieren allerdings, was Anlegeexperten seit langem predigen: Investoren sollten die Emerging Markets nicht über einen Kamm scheren. In ein diversifiziertes Portfolio gehört ein breit gestreuter Schwellenländer-Fonds oder ETF – auch in solchen Jahren, in denen wirtschaftliche oder politische Probleme einzelner Schwellenmärkte die gesamte Anlageklasse unattraktiv erscheinen lassen. Dabei sollten sich Investoren nicht auf einzelne Regionen wie Asien, Afrika oder Südamerika beschränken. Gewinner und Verlierer gab es 2018 auf der ganzen Welt.

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