Deutschland braucht Tausende neue Windräder – auch um unabhängig von Russland zu werden. Doch die heimischen Hersteller stecken in einer schweren Krise, wie auch die jüngsten Zahlen von Siemens Energy zeigen
In Haren an der Ems hat die Zeit nach der Windindustrie schon begonnen. Jahrelang wurden hier, in einer Fabrikhalle an einem kleinen Binnenhafen der Ems, riesige Flügel für Windräder gebaut. In der Spitze arbeiteten in dem Werk 600 Leute – bis es der ostfriesische Windradhersteller Enercon Mitte 2019 dichtmachen ließ, weil es ihm zu teuer war. Mittlerweile gibt es zwar einen neuen Plan für die Zukunft: Die Fabrikhalle übernahm im Frühjahr ein Harener Unternehmen, das von Herbst 2023 an hier produzieren will. Allerdings eben keine Bauteile für Windräder, sondern Rahmen für Baustellen- und Wohncontainer.