Top 10 der wichtigsten Handelspartner der Bundesrepublik
Deutschland hat 2024 wieder deutlich mehr Waren exportiert als importiert. Die Außenhandelsbilanz schloss laut Statistischem Bundesamt (Destatis) mit einem Überschuss von 239,1 Mrd. Euro ab (2023: 217,7 Mrd. Euro). Nur bei zwei der zehn wichtigsten Handelspartner Deutschlands lag die Bilanz im Minus. Dazu gehörte Tschechien. Die Bundesrepublik exportierte den Angaben zufolge Waren im Wert von rund 51,6 Mrd. Euro und führte Waren im Wert von 60,5 Mrd. Euro ein. Damit belief sich das Minus in der Außenhandelsbilanz mit Tschechien auf 8,9 Mrd. Euro.
Einen satten Überschuss verzeichnete die Statistik hingegen im deutschen Außenhandel mit dem Großbritannien. Es war im Ranking der größten Handelspartner 2024 mit einer Gesamtbilanz von 116,7 Mrd. Euro die Nummer neun. 80,3 Mrd. Euro entfielen dabei auf deutsche Waren, die nach England, Schottland, Wales oder Nordirland geliefert wurden. Im Gegenzug führten britische Unternehmen lediglich Waren im Wert von 36,4 Mrd. Euro nach Deutschland ein. Die Außenhandelsbilanz schloss also mit einem Saldo von knapp 44,0 Mrd. Euro. Großbritannien gehört zu den wichtigsten Lieferanten von Flugzeugteilen.
Noch wichtiger als das Vereinigte Königreich war 2024 im deutschen Außenhandel die Schweiz. Der Export summierte sich laut der Statistikbehörde auf rund 68,0 Mrd. Euro, die Einfuhren auf 52,7 Mrd. Euro. Die Außenhandelsbilanz von 120,7 Mrd. Euro verzeichnete einen Überschuss in Höhe von 15,3 Milliarden. Uhren sind einer der wichtigsten Ausfuhrgüter der Eidgenossen.
Im Falle Österreichs spielten deutsche Ausfuhren wieder eine stärkere Rolle als Importe aus dem Nachbarland. Die Außenhandelsbilanz schloss laut Destatis mit einem Überschuss von 25,8 Mrd. Euro. Exporte im Wert von 77,2 Mrd. Euro standen Importen von 51,4 Milliarden gegenüber. Insgesamt 128,7 Mrd. Euro bedeuteten in der Außenhandels-Rangliste Platz sieben für Österreich. Käse ist ein wichtiges Exportgut unseres Nachbarlandes.
Vergleichsweise ausgeglichen präsentierte sich 2024 der Außenhandel Deutschlands mit der Nummer sechs des Rankings, Italien (Bilanz: 149,2 Mrd. Euro). Die deutschen Exporte summierten sich der Statistik zufolge auf 81,0 Mrd. Euro, die Importe aus Italien kamen auf 68,2 Mrd. Euro (Saldo: 12,8 Mrd. Euro). Pasta aus Italien ist hierzulande sehr gefragt.
Ziemlich nah beieinander waren auch die Aus- und Einfuhren deutscher Unternehmen mit Partnern in Polen. 93,9 Mrd. Euro an Exporten standen laut Destatis Importe im Wert von 78,1 Mrd. Euro gegenüber. Das ergab eine Außenhandelsbilanz in Höhe von 172,1 Mrd. Euro und ein Saldo von 15,8 Mrd. Euro. Das Land ist ein wichtiger Standort für die Produktion von Haushaltsgeräten in der EU.
Frankreich war 2024 der weltweit zweitgrößte Abnehmer der deutschen Exportwirtschaft. Nur Deutschlands wichtigster Handelspartner überhaupt führte mehr Waren made in Germany ein als Frankreich. Deren Wert belief sich laut Destatis auf 116,2 Mrd. Euro, während Deutschland französische Waren im Wert von 67,6 Mrd. Euro importierte (Bilanz: 183,8 Mrd. Euro, Saldo: 48,6 Mrd. Euro). Allerdings nahmen die Exporte nach Frankreich im Vergleich zum Vorjahr um 3,0 Prozent ab. Luxuswaren etwa von Christian Dor sind weltweit gefragt.
Platz drei der wichtigsten Handelspartner ging 2024 an die Niederlande. Exporte und Importe beliefen sich den Statistikern zufolge auf insgesamt 205,7 Mrd. Euro (minus 4,2 Prozent). Die Niederlande waren dabei unter den Lieferländern die Nummer zwei. Die Importe von dort kamen auf 95,2 Mrd. Euro. Die Exporte in die Niederlande auf 110,5 Mrd. Euro. Unser Nachbarland produziert in riesigen Gewächshäusern unter anderem Tomaten.
China war seit 2016 durchgehend Deutschlands wichtigster Handelspartner gewesen. 2024 aber stieg die Volksrepublik in der Außenbilanz auf Platz zwei ab. „Dies lag vor allem an den sinkenden Exporten nach China“, teilte Destatis mit. Die Behörde verzeichnete hier ein Minus von 7,6 Prozent auf 90,0 Mrd. Euro. Die Importe aus China waren hingegen mit 156,3 Mrd. Euro stabil (plus 0,3 Prozent). China blieb das mit Abstand wichtigste Lieferland Deutschlands. Diesen Titel verteidigt es bereits seit 2015. Das Handelsdefizit mit China wuchs auf 66,3 Mrd. Euro an, wozu auch die Flut von Paketen des Onlinehändlers Temu beigetragen haben könnten. Ganz anders sah es bei der neuen Nummer eins aus.
Die Vereinigten Staaten haben zum Ende von Joe Bidens Präsidentschaft China als wichtigster Handelspartner Deutschlands abgelöst. Die USA hatten zuletzt 2015 auf Platz eins der Rangliste gelegen. Seitdem ungebrochen ist weiterhin der Status als größter Abnehmer deutscher Exporte. Diese Bilanz stieg um 2,2 Prozent auf 161,4 Mrd. Euro. Deutsche Unternehmen führten hingegen gemessen am Wert 3,4 Prozent weniger Waren aus den USA ein (91,4 Mrd. Euro). Der Exportüberschuss im deutschen Außenhandel mit den USA stieg damit von 63,3 auf 70,0 Mrd. Euro. US-Präsident Trump beklagt sich über die negative Handelsbilanz und behauptet, die Europäer würden keine Autos aus den USA kaufen. Die Ford-Pickups im Hafen von Bremerhaven sind kein Beweis für Trumps Behauptung.