Um rund fünf Prozentpunkte stieg die Zahl der fast ständigen Internetnutzer demnach seit 2015 in den USA. Das Verhalten haben die Pew-Forscher im Januar ausgewertet. Demnach sind in der führenden Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen sogar vier von zehn fast permanent online unterwegs. Und die 30- bis 49-Jährigen stehen den Jüngeren dabei kaum noch nach: Auch unter ihnen ist es heute mehr als jeder Dritte – zwölf Prozentpunkte holten sie seit 2015 auf.
Wann so eine intensive Nutzung von Smartphone, Tablet oder dem PC exzessiv und damit krankhaft wird, kann vermutlich nur die Suchtberatung einordnen. Suchttypische Merkmale jedenfalls sind der Kontrollverlust – wenn man quasi nicht mehr aufhören kann zu chatten, posten, spielen, kaufen – sowie die Unfähigkeit zur Abstinenz. Wer soziale Netzwerke gar nicht mehr abschaltet, läuft Gefahr, analog die Familie, Freunde, Hobbys zu vernachlässigen.
Von amerikanischen Erwachsenen, die laut Pew im Schnitt zu 77 Prozent täglich online sind, unterscheidet sich die deutsche Gesamtbevölkerung mit 72 Prozent täglicher Nutzung kaum. Das zumindest ergibt die von ARD und ZDF erstellte Onlinestudie 2017. Unter US-Handynutzern sind 89 Prozent täglich online. Mehrere Male täglich gehen mobil oder am Heimcomputer mehr als 40 Prozent ins Internet.
Unter den Dauersurfern stechen einige Gruppen hervor: Unter Nutzern mobiler Endgeräte gehört jeder dritte dazu. Während von den Best- und Silveragern (50-64 Jahre) bereits 17 Prozent „fast ständig“ online sind, steht vor allem unter Städtern jeder Dritte fest im Bann des kleinen oder großen Screens. Auch Mitglieder von Haushalten mit einem Einkommen über 75.000 Dollar und Akademiker sind zu jeweils mehr als einem Drittel dauerverbunden. Mit 37 Prozent – plus 15 Prozentpunkte seit 2015 – führen Schwarze laut der Pew-Studie vor Hispanoamerikanern mit 30 Prozent.