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Sabotage „Die Gefahr für Unternehmen durch defekte Tiefseekabel wird überschätzt“

Tiefseekabel Ostsee
Vom Kabelverlegeschiff "Pleijel" wird vor der Hafeneinfahrt Sassnitz ein Glasfaserkabel an Land gezogen.
© Stefan Sauer / Picture Alliance
Die Weltwirtschaft hängt an einem Netz aus hunderten Tiefseekabeln. Wie werden sie verlegt, was kosten sie, und welche Folgen haben Sabotageakte für Unternehmen? Ein Experte gibt Einblicke

Sie bestehen aus Glasfasern oder Kupferleitern, umhüllt von wasserfesten und gepanzerten Schutzschichten – und sind die unsichtbaren Lebensadern der Weltwirtschaft: Tiefseekabel. Mehr als 500 davon liegen mit einer Gesamtlänge von 1,2 Mio. Kilometern auf Meeresböden rund um den Globus verteilt.

„Eine globalisierte Welt ohne diese Kabel ist praktisch nicht vorstellbar“, ordnet Jonas Franken von der TU Darmstadt die Relevanz der Leitungen für die Wirtschaft ein. 99 Prozent des interkontinentalen Datenverkehrs werden darüber abgewickelt, sagt Franken. Zwar gebe es auch noch Satelliten im All. Doch diese hätten geringere Bandbreiten und höhere Latenzen. Seekabel seien deshalb alternativlos: „Viele wirtschaftliche Prozesse, etwa der Hochfrequenzhandel oder Cloud-Dienste, wären ohne diese Infrastruktur nicht in der heutigen Form möglich.“

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