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Russland Putins Todesmaschine – Das zynische Geschäft mit Soldaten

Rekruten und Schaulustige bei einer Panzervorführung in der Nähe von Moskau
Rekruten und Schaulustige bei einer Panzervorführung in der Nähe von Moskau
© Nanna Heitmann/Magnum Photos
Russlands Diktator Putin fehlen reguläre Soldaten, um die Ukraine weiter anzugreifen. Das Regime hat daher eine zynische Industrie geschaffen: Freiwillige werden an der Front verheizt – und ihre Familien fürstlich bezahlt

Aus dem „Haus der russischen Patrioten“ in Chanty-Mansijsk führt der Weg über 3000 Kilometer nach Südwesten direkt in den Tod. In dem verglasten Betonwürfel an der Straße des Friedens 122a steht alles bereit für den Schnelldurchlauf zum „Kontraktnik“ (wörtlich „Vertragler“) der Armee: einige Tische zur kurzen Befragung der Bewerber, eine Arztpraxis für die Tauglichkeitsprüfung, ein Fotoautomat für Passbilder, ein Kopierer und sogar ein Bankschalter. Wer Steuer- und Sozialversicherungsnummer, Geburtsurkunde und Lebenslauf dabeihat, kann den Vertrag als Zeitsoldat sofort unterschreiben – und sitzt kurz darauf im Zug in ein frontnahes Ausbildungslager. Nach einem Monat dort geht es weiter in den Krieg. Und für mindestens die Hälfte der Kontraktniki schon in der ersten Woche ihres Einsatzes in den Tod – oder mit schweren Verwundungen ins Lazarett, wie russische Militärblogger im Juni meldeten.

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