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Mobilität Porsche SE investiert in Flix – und das soll nur der Anfang sein

Der Großaktionär Porsche SE hat tiefe Taschen und sieht ein attraktives Umfeld für Investitionen
Der Großaktionär Porsche SE hat tiefe Taschen und sieht ein attraktives Umfeld für Investitionen
© Imagebroker / IMAGO
Der Großaktionär beteiligt sich mit einer zweistelligen Millionensumme beim Mobilitätsdienstleister Flix. Generell sei das Umfeld für Investitionen enorm attraktiv, heißt es aus dem Konzern

Der VW- und Porsche-Großaktionär Porsche SE will mit wachsender Finanzkraft weitere Anteile an Firmen erwerben. „Unsere finanziellen Mittel geben uns erheblichen Spielraum für potenzielle Investitionen in weitere Kern- und Portfoliobeteiligungen“, sagte Finanzvorstand Johannes Lattwein am Dienstag. „Das derzeitige Börsenumfeld und die in diesem Zuge insgesamt gesunkenen Unternehmensbewertungen eröffnen uns attraktive Opportunitäten.“ Damit deutet die PSE an, sich künftig an börsennotierten Unternehmen über VW und Porsche hinaus zu beteiligen.

Einen ersten Fingerzeig lieferte Porsche SE Anfang dieser Woche, als das Unternehmen den Einstieg beim Mobilitätsdienstleister Flix SE verkündete. Gemeinsam mit dem Finanzinvestor EQT, der Kühne Holding sowie anderen Partnern sichere man sich rund 35 Prozent der Anteile an dem Fernbus- und Bahnlinien-Betreiber, teilte der Volkswagen-Großaktionär am Montag mit. Porsche investiere hierfür einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag. Nachhaltige und bezahlbare Mobilitätsangebote hätten großes Wachstumspotenzial, sagte Lutz Meschke, Vorstand für Beteiligungsmanagement der Porsche SE.

Die Stuttgarter sind allerdings vergleichsweise gering bei Flix investiert. Insgesamt soll sich die Finanzierungsrunde laut Reuters auf knapp über 1 Mrd. Euro belaufen haben. Die Nachrichtenagentur bezieht sich dabei auf einen Insider. Die Unterehmensbewertung läge entsprechend bei circa 3 Mrd. Euro. Was Porsche SE genau mit der Beteiligung vorhat, und wie es Synergien mit dem Volkswagen-Konzern heben will, wird nicht ersichtlich. Insofern könnte Flix auch zur Diversifizierung der Geschäftsfelder beitragen.

Schulden abgebaut

Die PSE begann mit dem Beteiligungsaufbau vor zehn Jahren, als das Stuttgarter Unternehmen noch in Geld schwamm. Derzeit muss die von den VW-Eignerfamilien Porsche und Piech kontrollierte Holding aber noch seinen Schuldenberg abbauen, der mit dem Kauf des Porsche-Anteils entstanden ist. Die Nettoverschuldung der PSE schrumpfte in der ersten Jahreshälfte um 0,7 auf 5,0 Mrd. Euro. Im Visier hat sie Startups entlang der mobilen Wertschöpfungskette wie auf Verkehrsmanagement oder autonomes Fahren spezialisierte Software-Firmen – wie Flix. 

Neben den beiden dauerhaften Investments VW und Porsche besitzt die PSE Minderheitsanteile an 15 kleinen Technologiefirmen in Nordamerika, Europa und Israel sowie an Fonds. Die Firmenanteile sollen auf Zeit gehalten werden, um an hohem Wachstum und Wertsteigerungspotenzial zu partizipieren. Bisher bringen sie aber kaum Geld: Im ersten Halbjahr waren es zwei Millionen Euro, während die PSE an VW und Porsche zusammen 2,1 Mrd. Euro verdiente. Das waren rund 200 Mio. Euro weniger als vor Jahresfrist, da bei den beiden Autobauern die Gewinne zuletzt sanken.

rtr/jti

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