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Künstliche Intelligenz OpenAI auf Einkaufstour in Europa

Sam Altman
Sam Altman gründete den OpenAI Startup Fund, übertrug die Leitung jedoch 2024 nach einem internen Machtkampf an Ian Hathaway
© Joel Saget/AFP / Getty Images
Der Investmentarm von OpenAI will sich stärker als Start-up-Investor in Europa engagieren. Erste Deals hat das Unternehmen bereits geschlossen

Das KI-Unternehmen OpenAI will nach eignen Angaben als Investor in Europa Fuß fassen. „Wir haben schon einige kleine Investitionen in europäische Unternehmen gemacht und würden gerne viele, viele weitere tätigen“, sagte Ian Hathaway, Chef des Open­AI Startup Fund, zum Auftakt einer zweiwöchigen Europareise in Berlin im Juni. 

„Es gibt hier außergewöhnliche Talente und Möglichkeiten“, so Hathaway. Er persönlich wolle deshalb mehr Zeit damit verbringen, die hiesige Gründerlandschaft kennenzulernen. 

Fokus auf KI-Investments

OpenAI investiert über seinen 175 Mio. Dollar schweren Risikokapitalfonds seit 2021 in Start-ups. Vorstandschef Sam Altman hatte den Fonds damals mit Unterstützung von Microsoft aufgesetzt, um Projekte zu finanzieren, die mithilfe künstlicher Intelligenz gesellschaftliche Probleme „von übergeordneter Bedeutung“ lösen könnten. 

Den Fokus setzt Open­AI dabei auf Frühphasen-Start-ups in den Bereichen Gesundheitswesen, Klima, Bildung und Produktivität. Pro Firma investiert der Fonds nach eigenen Angaben zwischen 1 Mio. und 25 Mio. Dollar. 

Ian Hathaway (Mitte), Partner des OpenAI Startup Funds, bei einem Auftritt auf dem Merantix AI Campus in Berlin Anfang Juni
Ian Hathaway (Mitte), Partner des OpenAI Startup Funds, bei einem Auftritt auf dem Merantix AI Campus in Berlin Anfang Juni
© Fabian Tode

Zu den konkreten Investments gibt sich der ChatGPT-Erfinder bisweilen verschlossen. Die Namen der europäischen Portfoliofirmen wollte Fondschef Hathaway auf Nachfrage von Capital nicht nennen. 

In den USA hat das Unternehmen bislang erst vier Beteiligungen öffentlich gemacht. Zu ihnen zählen die Kanzleisoftware Harvey und der KI-Sprachlehrer Speak.

Bevorzugter Zugang zu ChatGPT

Für Gründer ist ein Investment des KI-Schwergewichts durchaus attraktiv: OpenAI verspricht ihnen bevorzugten Zugang zu künftigen Versionen des KI-Assistenten ChatGPT und zu hauseigenen Experten sowie Preisnachlässe auf die Clouddienste von Microsoft Azure. 

Die Start-up-Aktivitäten des Unternehmens werden jedoch auch kritisch gesehen. So schwingt die Sorge mit, dass OpenAI damit neue Anwendungen auskundschaften könnte, um eigene Konkurrenzprodukte auf den Markt zu bringen.

Erschienen in Capital 7/2024

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