Die Familie Grohe hat mit Wasserhähnen eine Weltmarke aufgebaut, doch deren Führung hat sie abgegeben. Stattdessen steigt sie bei anderen Unternehmen ein – auch um das Vermögen zusammenzuhalten
Von hier oben sieht Frankfurt aus wie eine Spielzeugstadt; ausgefranst an den Rändern, geht sie erst in Wald und dann in die blauen Berge des Taunus über. Der Unternehmer Richard Grohe steht an den bodentiefen Fenstern des Main Tower, einem verspiegelten Wolkenkratzer im Herzen des Frankfurter Bankenviertels, und schaut in die Ferne. Das Büro liegt im 30. Stock. So hoch, dass der Aufzug nicht durchfährt, man muss umsteigen unterwegs. Es ist ein Ort, der die Dinge in Perspektive rückt. Er sei sehr bewusst gewählt, erzählt Grohe, 60. „Mein Vater hätte sich nie träumen lassen, dass wir mal hier im 30. Stock sitzen und nicht in einem schindelgedeckten Schwarzwaldhaus“, sagt er. „Der Abstand hat uns geholfen, unseren Weg zu gehen.“