Länder wie Italien und Spanien, die besonders vom Corona-Pandemie getroffen wurden, wollen zumindest einen Teil der Tourismussaison retten. Aus wirtschaftlicher Sicht ist das verständlich, denn ein erheblicher Teil ihrer Wirtschaftsleistung wird im Reiseverkehr erwirtschaftet. Anhand von Daten der Weltbank wird ersichtlich, in welchen europäischen Ländern der Tourismus eine sehr große Rolle spielt.
Diese europäischen Länder sind besonders vom Tourismus abhängig
Diese Länder brauchen Touristen am meisten

Der Tourismus in Italien steuerte 13 Prozent zum 2018 erwirtschafteten Bruttoinlandsprodukts des Landes bei. Italien zählt 51 Unesco-Weltkulturerbestätten und ist somit das Land mit den meisten Anziehungspunkten dieser Art. Um dem Tourismussektor diesen Sommer möglichst viele Einnahmen zu ermöglichen, will Regierungschef Giuseppe Conte die Grenzen für EU-Bürger bereits am 3. Juni wieder öffnen. Eine Quarantäntepflicht soll es danach für Einreisende nicht mehr geben.

Spanien und Österreich teilen sich den neunten Platz. Beide Länder haben 2018 15 Prozent des Bruttoinlandsprodukts durch Tourismus erwirtschaftet. Österreich wird sich ab Mitte Juni wieder auf deutsche Gäste freuen können. Wann man in Spanien wieder urlauben kann ist noch offen.

2018 kamen insgesamt 16 Millionen Touristen nach Portugal. Der Beitrag der Fremdenverkehrs am BIP betrug 18 Prozent. Fast drei Viertel der Übernachtungen entfielen auf Lissabon, die Algarve und die Insel Madeira.

Ein Fünftel des BIPs in Griechenland wird mit dem Tourismus erwirtschaftet. Nachdem die Behörden bereits Strände für Einheimische geöffnet haben, hofft Griechenland ab dem 1. Juli wieder auf Touristen aus dem Ausland. Das ist zumindest der Plan der Regierung.

23 Prozent des Bruttoinlandsprodukts von Zypern werden im Tourismussektor erbracht. Etwa 189.000 der vier Millionen Urlauber 2018 kamen aus Deutschland.

Kroatien und Montenegro erwirtschaften jeweils ein Viertel ihres Bruttoinlandsprodukts im Tourismussektor. Kroatiens Grenzen sind für EU-Bürger bereits offen. Die Kroaten hoffen auf Besucher aus Deutschland und Österreich, die die Tourismusbilanz retten sollen.

Maltas Bruttoinlandsprodukt wird zu 27 Prozent mit dem Tourismus erwirtschaftet. Vor allem Jugendliche zieht es auf den Inselstaat im Mittelmeer, unter anderem für Sprachreisen.

Tourismus gehörte schon während der Sowjetzeit zu den wichtigsten Einnahmequellen des Landes. Heute erbringt der Tourismussektor 31 Prozent des BIPs. Der Fremdenverkehr im Land boomt, 2018 sollen 7,2 Millionen Reisende das Land besucht haben – und das in einem Land mit einer Bevölkerung von nur 3,7 Millionen.