Bundesländer mit dem höchsten BIP
Das Ranking der Bundesländer mit dem größten Bruttoinlandsprodukt (BIP) beginnt mit Bremen. Der Stadtstaat erwirtschaftete 2024 rund 41,4 Mrd. Euro. Das ergaben die vorläufigen Berechnungen der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder. Das Schlusslicht Bremen lag damit knapp hinter dem Saarland. Gemessen an der Veränderung zum Vorjahr war das Saarland allerdings mit einem Minus von 1,9 Prozent der bundesweite Verlierer (BIP: 42,6 Mrd. Euro). In Bremen ging das BIP um 1,0 Prozent zurück.
Direkt hinter den Top 10 der wirtschaftlich stärksten Bundesländer rangierte zuletzt Brandenburg. Das BIP für 2024 belief sich auf 87,5 Mrd. Euro, wie der Arbeitskreis „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder“ errechnete. Brandenburg lag vor Sachsen-Anhalt (79,2 Mrd. Euro), Thüringen (78,2 Mrd. Euro) und Mecklenburg-Vorpommern (61,2 Mrd. Euro). Beim Wachstum hat allerdings Mecklenburg-Vorpommern die Nase vorne: Das BIP legte um 1,3 Prozent zu, während es in Sachsen (minus 0,4 Prozent), Brandenburg (minus 0,7 Prozent), Sachsen-Anhalt (minus 0,9 Prozent) und Thüringen (minus 1,3 Prozent) geschrumpft ist.
Schleswig-Holstein eröffnet die Top 10 der Bundesländer mit der besten Wirtschaftsleistung. Dabei werden die Zahl der Einwohner oder die Zahl der ansässigen Unternehmen nicht berücksichtigt. Das nördlichste Bundesland erwirtschaftete der Bilanz zufolge ein BIP in Höhe von 126,8 Mrd. Euro. Es kam als letztes Bundesland in den dreistelligen Milliardenbereich und konnte gegen den Trend wachsen. Das BIP stieg laut den Statistikern um 1,2 Prozent. Auffallend ist, dass die Länder mit dem stärksten Wachstum allesamt aus dem Norden kommen: Hamburg (plus 1,7 Prozent), Mecklenburg-Vorpommern (plus 1,3 Prozent) und eben Schleswig-Holstein.
Das deutsche BIP ist 2024 um 0,2 Prozent und damit das zweite Jahr in Folge geschrumpft. Sechs Bundesländer verzeichneten hingegen ein Wachstum. Das größte Plus gelang Hamburg, dessen BIP um 1,7 Prozent auf 161,86 Mrd. Euro anwuchs. Damit schloss die Hansestadt fast zu Sachsen auf. Der Freistaat verschlechterte sich um 0,4 Prozent auf 161,91 Mrd. Euro. Auf eine Nachkommastelle gerundet, würden sich beide Bundesländer den achten Platz im Ranking teilen. Nimmt man es aber ganz genau, muss sich Hamburg mit dem neunten Rang zufriedengeben – noch.
Das größte BIP-Plus war 2023 Berlin gelungen. Nun halbierte sich die Wachstumsrate von 1,5 auf 0,8 Prozent. Das Berliner BIP belief sich laut den vorläufigen Berechnungen auf 207,1 Mrd. Euro. Die Bundeshauptstadt war damit unter den wirtschaftlich stärksten Bundesländern die Nummer sechs. Sie lag mit deutlichem Abstand vor Rheinland-Pfalz (Platz sieben, 184,0 Mrd. Euro).
Hessen konnte 2024 immerhin noch um 0,6 Prozentpunkte wachsen. Damit lag die Steigerungsrate 0,2 Punkte höher als im Vorjahr. Die Wirtschaftsleistung Hessens summierte sich auch dank der Finanzmetropole Frankfurt am Main zum Jahresende auf 368,3 Mrd. Euro.
Niedersachsen war 2023 nach Berlin der höchste Zuwachs beim BIP gelungen. Nun verringerte sich das Plus auch dort, und zwar sehr viel deutlicher von 1,2 auf 0,4 Prozent. Die Wirtschaftsleistung in Höhe von 381,3 Mrd. Euro war die vierthöchste in ganz Deutschland. Das Spitzentrio setzte sich zwar sehr deutlich vom Rest der Republik ab – bestand aber durchweg aus Verlierern.
In den drei größten Wirtschaftsregionen Deutschlands ist die Wertschöpfung 2024 zurückgegangen. Mehr noch: In zwei dieser führenden Bundesländer drehte die Entwicklung zum Teil deutlich in Richtung Abschwung. Baden-Württemberg hatte 2023 noch ein minimales Wachstum von 0,2 Prozent geschafft. Im Jahr darauf aber verzeichneten die Statistiker ein Minus von 0,4. Das BIP sank demnach auf 650,2 Mrd. Euro.
Noch kritischer sah es in Bayern aus, dem flächenmäßig größten Bundesland. War das BIP 2023 noch um 1,0 Prozent gewachsen, sank es nun um 1,0 Prozent. Bayern steuerte der Statistik zufolge 791,6 Mrd. Euro zum deutschen BIP bei. Das wirtschaftlich stärkste Bundesland stellte Bayern in den Schatten.
Kriegt Nordrhein-Westfalen in der Krise die Kurve? Das Minus beim BIP verringerte sich von 1,3 Prozent im Jahr 2023 auf 0,4 Prozent im vergangenen Jahr. Die Bilanz belief sich laut den Statistikämtern auf zuletzt 871,9 Mrd. Euro. Damit entfiel ziemlich genau ein Fünftel der bundesweiten Wirtschaftsleistung auf das bevölkerungsreichste Bundesland.