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Gaskrise Das sind die produktivsten Erdgasförderer der nächsten Jahre

Am Verladeterminal von Cheniere Energy in der Nachbarschaft von Port Arthur,
Am Verladeterminal von Cheniere Energy in der Nachbarschaft von Port Arthur, Lousiana, am Golf von Mexiko legt im Januar 2020 der tausendste Flüssiggastanker ab.
© PR Cheniere via Facebook
Weil sich die Nachfrage nach teurem Erdgas weltweit mit angezogener Handbremse entwickelt, wagen nur wenige Länder Investitionen für höhere Kapazitäten. Dennoch geben einige von ihnen Gas ab – und nicht alle eignen sich für Europas Shoppingtour

Notfallpläne, Sparen, autofreie Sonntage ­– und derweil alternative Versorger suchen. Deutschland und Europa führen ein Rennen gegen die Zeit, um 46 Milliarden Kubikmeter russisches Erdgas zu ersetzen. Kurzfristig verschärft das eine schon angespannte Lage auf dem Weltmarkt. Das Angebot ist knapp, die Preise hoch. Global wird in diesem Jahr daher schon weniger konsumiert, und auch mittelfristig wird die Nachfrage um weniger als ein Prozent jährlich steigen, korrigierte die Internationale Energieagentur (IEA) jüngst ihre Prognose bis 2025.

Eigentlich gute Vorzeichen für Länder, die wie Deutschland auf internationaler Shoppingtour sind, um sich aus der Abhängigkeit von russischem Erdgas zu lösen. So heftig dürfte die Konkurrenz um den Brennstoff über Pipelinetrassen oder in Flüssigform auf gigantischen Tankern der Weltmeere also nicht sein. Doch der Gasmarkt folgt seinen eigenen Regeln.

Zum einen knebeln ihn langfristige Abnahmeverträge – im Fall von Katar sind das etwa 80 Prozent. Nur auf solcher Grundlage fließen perspektivisch hohe Investitionen in die Förderung, beziehungsweise deren Ausbau. Der Kuchen ist also absehbar weitgehend verteilt. Zum anderen richten die Produktionsländer ihre Kapazitäten mittelfristig daran aus, wie sich der globale Verbrauch erwartbar entwickelt. Wenn dieser sinkt, oder stagniert, ist das in Zeiten unwägbarer Energiewenden eine Gleichung mit vielen Unbekannten – auch mit Erdgas als Brücke aus dem fossilen Zeitalter heraus.

Da es also in kurzer Zeit nicht so einfach ist, neue Liefermengen für den Einkaufskorb abzuzweigen, erscheint ein Blick auf mögliche Wachstumsmärkte also um so wichtiger. Als weltweiter Watchdog der Energiemärkte hat die IEA auch hier ein Prognose: Sie erwartet eine zwar begrenzte, aber verlässliche Steigerung der Erdgasförderung in ihrem Gasbericht für das dritte Quartal 2022. Geografisch einzuordnen ist sie 2021-2025 vor allem in Nordamerika, Nahost und moderat auch in Afrika, während in Europa jährlich knapp 1,5 Prozent weniger produziert wird – mit einer Ausnahme.

Hier sind einige Länder, die ihre Gasförderung in den nächsten Jahren belastbar steigern werden:

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