Diese 15 Köpfe gestalten Deutschlands digitale Zukunft
Noch während ihres Jurastudiums hat Fränzi Kühne die Digitalagentur Torben, Lucie und die gelbe Gefahr (TLGG) mitgegründet und Kunden in Sachen Online-Auftritt beraten. Das ist über zehn Jahre her. Mittlerweile zählt das Unternehmen rund 180 Mitarbeiter. Zu den Kunden gehören die Deutsche Bahn, das Karriernetzwerk Xing und der Getränkehersteller Fritz-Kola. Die 36-Jährige sitzt seit 2017 außerdem als jüngstes Mitglied im Aufsichtsrat der Freenet AG.
Der Tech-Investor ist seit der TV-Sendung „Die Höhle der Löwen“ einem breiten Publikum bekannt. Doch schon lange bevor er dort an der Seite von Judith Williams und Carsten Maschmeyer als Investor auftrat, war Thelen unternehmerisch aktiv. Mit gerade mal 18 gründete er sein erstes Start-up Softer Solutions. Es folgten zahlreiche weitere Gründungen. Zudem hat Thelen mit seiner Beteiligungsgesellschaft E42 in bekannte Start-ups wie Kaufda und die Taxi-App My Taxi investiert.
Die Staatsministerin im Bundeskanzleramt ist Beauftragte für Digitalisierung der Bundesregierung. Sie soll den digitalen Wandel auf politischer Ebene vorantreiben. Bis 2012 war sie Generalsekretärin der CSU, seit 2010 ist Bär Vorsitzende des CSU-Netzrates. Auch CSUnet, dem virtuellen Arbeitskreis für Netzpolitik in der CSU, sitzt sie vor.
Der Grünen-Politiker Konstantin von Notz war bis zu seinem Einzug in den deutschen Bundestag 2009 Jurist in seiner Heimatstadt Mölln. Als innen- und netzpolitischer Sprecher seiner Fraktion ist er Mitglied der Kommission Internet und digitale Gesellschaft. Die Kommission untersuchte von 2010 bis 2013 Auswirkungen vom Internet auf die Politik und Gesellschaft. Außerdem unterstützt er Projekte wie Digitalcourage und Netzneutralität und fordert stärkere Kontrollen für Überwachungssoftware.
Timotheus Höttges ist seit 2014 Vorstandsvorsitzender der Telekom. In den Aufsichtsräten von Henkel und dem FC Bayern München ist er ebenfalls vertreten. Der CEO spricht sich für einen Ausbau der digitalen Infrastruktur aus. Bis 2025 will die Telekom 90 Prozent der Fläche Deutschlands mit 5G versorgen.
Die Designforscherin Gesche Joost lehrt an der Universität der Künste in Berlin und wurde bereits 2006 unter den „100 Köpfen von Morgen“ aufgelistet. Von 2014-2018 war sie Internetbotschafterin der Bundesregierung für die Europäische Kommission. Sie hat umfangreiche Forschungsprojekte zu Themenbereichen der digitalen Gesellschaft hervorgebracht und setzt sich ein für Datenschutz und einen sensibleren Umgang mit Daten.
Christian Klein ist in diesem Jahr zum CEO des Softwarekonzerns SAP aufgestiegen, dem größten europäischen Softwareunternehmen. Der 39-Jährige weiß genau, was er will – gerade in Sachen digitale Bildung. Ginge es nach ihm, wären Programmieren und vernetztes Denken längst Bestandteile der deutschen Lehrpläne. Auch die Digitalisierung im eigenen Unternehmen möchte er vorantreiben.
Die 2006 als CEO of the Future ausgezeichnete Verena Pausder gründete schon mit 20 ihre erste Firma. Fünf Jahre später verlagerte sie ihren Schwerpunkt nach weiteren Gründungen in die Online-Branche. Sie setzt sich ein für digitale Bildung und landete mit Fox and Sheep einen großen Treffer: Das Unternehmen entwickelt Apps für Kinder. Insgesamt wurden die Inhalte über 20 Millionen-mal heruntergeladen. Das macht Fox and Sheep zum größten App-Entwickler für Kinder in Deutschland.
Gemeinsam mit seinen Brüdern Marc und Alexander Samwer gründete der Investor bereits in den 1990ern das Internet-Auktionshaus Alando und später den Klingeltonabieter Jamba. 2006 fiel der Startschuss für Rocket Internet. Das Unternehmen ging 2014 an die Börse und hat bis heute in über 100 Firmen investiert, bzw. Tochterunternehmen gegründet. Samwer bleibt jedoch nicht von Kritik verschont: Der Vorwurf, die Geschäftsmodelle anderer Firmen zu kopieren, steht immer wieder im Raum.
Ralph Dommermuth ist Vorstandsvorsitzender des Internet-Anbieters United Internet. Zu dem Konzern gehören unter anderem die bekannten Marken 1&1, GMX und Web.de. Der Ausbau des 5G-Netzes ist ihm ein wichtiges Anliegen. Der CEO plant den Aufbau eines eigenen Highspeed-Mobilfunknetzes.
Der Journalist Markus Beckedahl gründete 2002 den Blog Netzpolitik.org, ein Medium für digitale Freiheitsrechte. Seither ist er Chefredakteur. 2007 gründete er „re:publica“, eine Konferenz für Themen digitaler Gesellschaft und sozialen Medien, die in Berlin stattfindet. Hier werden in Form von Diskussionsrunden und Vorträgen verschiedene aktuelle Themen im Zusammenhang mit der Digitalisierung der Gesellschaft behandelt.
Blockchain und Bitcoins sind sein Gebiet: Philipp Sandner ist Leiter des Frankfurt School Blockchain Centers, wo er und andere Forscher die Blockchain-Technologie für Unternehmen und Wirtschaft analysiert. Außerdem ist er Start-up-Gründer und kennt dadurch die Schwierigkeiten des Gründungsprozesses.
Der Mann mit der roten Irokesenfrisur dürfte hinlänglich bekannt sein: Als Blogger kommentierte er einst gesellschaftliche Trends und Entwicklungen. Mittlerweile schreibt er eine Kolumne für Spiegel Online, ist gefragter Gast in Talk-Shows und ist eine der ersten Anlaufstellen bei Belangen des Web 2.0. Oft wird er als „Internetexperte“ oder „Klasssensprecher des Internets“ betitelt.
Die FAZ listet ihn schon seit 2013 jährlich unter den 30 einflussreichsten Ökonomen Deutschlands: Justus Haucap forscht an der Universität Düsseldorf zu Wettbewerbsökonomie und digitaler Wirtschaft. Er ist Herausgeber einer Fachzeitschrift für Wirtschaft, die sich auf die Fahnen geschrieben hat, auch Laien verständliche Beiträge zu Wirtschaftsthemen zu liefern. Unter anderem beschäftigt er sich mit den Auswirkungen der Plattform-Ökonomie.