In der Filmbranche laufen Aufstieg und Fall seltsam gleichzeitig ab: Streamingdienste wie Netflix boomen, während die Aussichten für ehrwürdige Kinos alles andere als gut sind. Für die Filmemacher müsste das ein Albtraum sein. Ihr Geschäft brummt aber
Malte Grunert würde jetzt über den roten Teppich laufen. Würde bangen, wie das Festivalpublikum im Berlinale-Palast auf seinen Film reagiert, wie rauschend die Party am Abend wird und wie das dem baldigen Kinostart hilft. Grunert ist Produzent von „Nebenan“, dem Regiedebüt von Schauspieler Daniel Brühl. Die Komödie wurde in diesem Jahr in den Berlinale-Wettbewerb eingeladen, das kann einem Film viel Schub geben. Aber nun findet das Festival Anfang März im Internet statt, für wenige Tausend Branchenleute. Es gibt keinen Teppich, keine Party und auch kein Startdatum für den Film. „Ich vermisse das echt“, sagt Grunert über das Fest. Die Aufmerksamkeit, den „Buzz“, wie er sagt, das Glamouröse.