Ein Autokauf stand für viele Deutsche 2020 ganz hinten auf der Prioritätenliste. Sie hielten ihr Geld lieber zusammen oder hatten angesichts von Homeoffice und abgesagten Urlaubsreisen schlicht keinen Bedarf an einem besseren Pkw. Der Lockdown tat das Übrige, um die Zahl der Neuzulassungen 2020 abstürzen zu lassen. Das Kraftfahrt-Bundesamt meldete in der Jahresbilanz nur noch 2,9 Millionen Neuzulassungen. Das waren 19,1 Prozent weniger als 2019.
Größte Automarken in der Krise
Die Bilanz zeigt, dass der Bedarf bei Privatpersonen nicht ganz so stark gesunken ist. Hier verzeichnete die Behörde einen Rückgang von 13,0 Prozent. Minus 22,4 Prozent waren es hingegen bei gewerblichen Neuzulassungen. Die Krise traf durch die Bank nahezu alle Hersteller, am stärksten aber Smart. Die Neuzulassungen brachen um 67,3 Prozent ein. Mindestens ein Drittel weniger Neuzulassungen gab es zudem bei Dacia, SsangYong und Suzuki.
Fiat kam hingegen mit einem Plus von 0,2 Prozent quasi auf den Vorjahreswert. Großer Gewinner bei den Zulassungen war im Krisenjahr Tesla. Der E-Auto-Hersteller konnte in Deutschland mit 55,9 Prozent mehr Neuzulassungen als 2019 glänzen.
Das waren die beliebtesten Automarken in 2020
Die beliebtesten deutschen Automarken in 2020

3,6 Prozent der 2020 neu zugelassenen Personenkraftwagen stammten von Hyundai. Der koreanische Automobilhersteller kam mit 105.051 Pkw auf Platz zehn der beliebtesten Automarken in Deutschland und verwies Fiat (3,1 Prozent) auf Platz elf. Der Rückgang von 18,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr lag in etwa auf dem Gesamtniveau beim Neuwagen-Minus.

Seat belegte in der Neuwagen-Statistik des Kraftfahr-Bundesamts Platz neun (3,9 Prozent Platz). Mit 114.564 Wagen blieb Seat 17,4 Prozent unter seinem Vorjahreswert.

Nur wenige Autohersteller sind so nah an ihr Ergebnis von vor der Corona-Krise herangekommen wie Renault. Das Minus belief sich auf nur 4,4 Prozent. Der französische Konzern stellte 4,3 Prozent der Neuzulassungen in Deutschland.

Einen massiven Einbruch musste hingegen Opel verkraften. Die Zahl der neu zugelassenen Pkw fiel um 32,3 Prozent auf 146.219. Der Anteil von 5,0 Prozent an allen Neuwagen bedeutete Platz sieben in der Liste der beliebtesten Automarken 2020.

Skoda verzeichnete bei den Neuzulassungen ein Minus von 13,0 Prozent und einen Marktanteil von 6,2 Prozent.

Ford gehörte 2020 mit einem Einbruch um 30,6 Prozent zu den Verlierern auf dem deutschen Automarkt. Es wurden nur noch 194.250 Pkw der US-Marke neu zugelassen. Ein Anteil von 6,7 Prozent bedeutete im Marken-Ranking Platz fünf.

Audi ist wie der Automarkt insgesamt in der Corona-Krise um rund ein Fünftel (minus 19,9 Prozent) geschrumpft. Der Hersteller belegte mit 213.934 neu zugelassenen Pkw und einem Anteil von 7,3 Prozent Platz vier.

BMW hat in der Corona-Krise etwas weniger stark gelitten als die Konkurrenz. Die Zahl der Neuzulassungen sank um 13,7 Prozent auf 240.968. Der Anteil an allen neu zugelassenen Pkw belief sich auf 8,3 Prozent.

Mercedes konnte im Krisenjahr 2020 den Vorsprung zu BMW etwas ausbauen. Im Vergleich zum Vorjahr belief sich das Minus auf nur 10,6 Prozent, etwa halb so viel wie bei allen Herstellern insgesamt. Jeder zehnte neu zugelassene Pkw (10,4 Prozent, 303.185 Fahrzeuge) war 2020 in Deutschland ein Mercedes.

Volkswagen ist in der Corona-Krise die beliebteste Automarke der Deutschen geblieben. Allerdings hat der Konzern aus Wolfsburg mit minus 21,3 Prozent etwas stärker gelitten als die Branche insgesamt. Die Verfolger Mercedes und BMW sind dennoch weiterhin Welten vom globalen Spitzenreiter entfernt. Der zählte laut dem Kraftfahrt-Bundesamt 2020 exakt 525.612 Neuzulassungen (18,0 Prozent).