Die SPD hofft, die Union bangt – und alle brauchen noch ein wenig Geduld. Nach der ersten Hochrechnung bleibt die Unsicherheit über die zentralen Entscheidungen
Für die Jüngeren waren Wahlabende immer die Bestätigung der Kanzlerin im Amt. Die Zahlen schwankten ein wenig, Konsequenzen hatte das eigentlich nicht – jedenfalls nicht für die Frage, wer die Regierung führt. Jetzt ist alles anders: Die SPD liegt nach den ersten Hochrechnungen knapp vor oder gleichauf mit der Union; ein oder zwei Prozentpunkte, vielleicht nur ein paar Zehntel, könnten am Ende entscheiden, wie es weitergeht: Ob Armin Laschets Karriere endet oder doch noch ins Kanzleramt führt, ob Olaf Scholz die SPD zurück an die Macht bringt – wie sein Generalsekretär Lars Klingbeil bereits Minuten nach Schließung der Wahllokale angekündigt hat.