Die Pandemie hat die Welt im Griff. Es braucht dringend einen Impfstoff – seit Wochen wetteifern Unternehmen und Staaten darum, wer ihn als Erster findet. Es geht allerdings nicht nur um die Entwicklung
Ein Altbau im Herzen von München, Sierk Poettings Homeoffice. Wie Millionen andere hängt der Finanzchef von Biontech seit Monaten zu Hause fest. Sein Arbeitgeber sitzt eigentlich in Mainz, und früher wäre der Manager ohnehin zwischen China, den USA und Deutschland hin- und hergejettet, hätte über Verträge und Investitionen verhandelt.
Seit dem Lockdown aber koordiniert er die Weltrettung per Videokonferenz, von morgens sechs bis abends 23 Uhr. In Asien fängt sein Tag an, in den USA hört er auf. „Es funktioniert faszinierend gut“, sagt Poetting. Jüngster Homeoffice-Coup: ein Deal mit Singapurs Staatsfonds Temasek, 250 Mio. Dollar frisches Kapital für die Entwicklung eines Impfstoffs, der vor Corona schützen soll.