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Demografie Arbeitsmarkt 2030: Mehr über 65-Jährige als unter 20-Jährige

Spätestens 2030 ist laut derzeitigen Berechnungen der Kipppunkt im demografischen Wandel auf dem Arbeitsmarkt erreicht.
Spätestens 2030 ist laut derzeitigen Berechnungen der Kipppunkt im demografischen Wandel auf dem Arbeitsmarkt erreicht.
© C. Hardt / Future Image / IMAGO
Bald werden mehr Senioren als Teenager in Deutschland erwerbstätig sein. Der demografische Wendepunkt ist vermutlich spätestens 2030 erreicht, wie Statistiker errechnet haben

Noch haben die Teenager auf dem deutschen Arbeitsmarkt verglichen mit der Großeltern-Generation die Überhand. Das wird sich aber bald ändern. Das Statistische Bundesamt hat die Zahl der Erwerbspersonen (erwerbstätig oder erwerbslos) unter den 15- bis 19-Jährigen mit der von Menschen zwischen 65 und 74 Jahren verglichen . 2019 entfielen auf beide Gruppen jeweils 1,2 Millionen Erwerbspersonen. Die Jugendlichen waren also stärker vertreten, da bei ihnen nur halb so viele Jahrgänge berücksichtigt wurden. Aber die Senioren holen auf.

Arbeitsmarkt wird immer älter

Spätestens 2030 ist laut derzeitigen Berechnungen der Kipppunkt im demografischen Wandel auf dem Arbeitsmarkt erreicht. Die Zahl der Teenager wird der Prognose zufolge auf etwa 1,1 Millionen sinken. Bei den Alten sei hingegen ein Zuwachs auf 1,5 oder sogar 2,4 Millionen Erwerbspersonen möglich.

Bei der Prognosen für die Jugendlichen sind sich die Statistiker recht sicher. Sie werde sich vermutlich ähnlich wie in den vergangenen zehn Jahre entwickeln, teilte das Statistische Bundesamt mit. Bei den Erwerbstätigen ab 65 Jahren gebe es hingegen mehr Variablen. Um die Marke von zwei Millionen zu erreichen, müssen demnach zwei Annahmen eintreten:

  1. Der Trend der vergangenen 20 Jahre setzt sich fort. Immer mehr Ältere bleiben generell dem Arbeitsmarkt erhalten (ein Grund ist die zunehmend gute Ausbildung gerade von Frauen, die deshalb auch im höheren Alter gefragte Arbeitskräfte bleiben).
  2. Durch die stufenweise Anhebung des Renteneintrittsalters auf 67 Jahre steigt insbesondere die Quote der älteren Erwerbspersonen weiter an.

Immer weniger Erwerbstätige

Auf lange Sicht könnten sich Jung und Alt wieder annähern. Für das Jahr 2060 kam die sogenannte Erwerbspersonenvorausberechnung 2020 zu diesem Ergebnis: 1,0 bis 1,1 Millionen Menschen in der jüngeren und 1,2 bis 2,2 Millionen in der älteren Altersgruppe. Der allgemeine Rückgang ist erneut dem demografischen Wandel geschuldet. Für die nächsten 25 Jahre macht sich besonders das Ausscheiden der „Babyboomer“, der geburtenstarken Jahrgänge 1955 bis 1970, bemerkbar.

2019 wurden in Deutschland 43,6 Millionen Erwerbspersonen zwischen 15 und 74 Jahren gezählt. 2060 wird die Zahl mindestens auf 41,5 Millionen sinken. Denkbar ist laut den Statistikern sogar ein Absturz auf 33,3 Millionen. Das hänge neben der Zuwanderung aus dem Ausland davon ab, ob generell mehr Menschen (vor allem Frauen) dem Arbeitsmarkt länger erhalten blieben.

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