Herr Sulzberger, Ihre Zeitung steht wie keine andere für unabhängigen, selbst finanzierten und kritischen Journalismus. Sind Sie die letzte demokratische Bastion in Donald Trumps Amerika?
ARTHUR GREGG SULZBERGER: Ich empfinde das nicht so. Wir haben eine reiche Tradition einer freien und unabhängigen Presse in diesem Land. Wir stehen unter dem stärksten Druck seit Generationen – und ich finde es ernüchternd, dass einige Leute einen Rückzieher machen und nicht für Rechte eintreten, die quasi immer gegolten haben und meiner Meinung nach weiterhin gelten werden, wenn wir dafür kämpfen. Es gibt aber eine Reihe von Medien, die gute Arbeit leisten.
Trump geht massiv gegen diese Medien vor. Der größten Nachrichtenagentur Associated Press (AP) verbietet er den Zugang zum Weißen Haus, weil sie weiter vom „Golf von Mexiko“ schreiben will statt vom „Golf von Amerika“.
Und die AP verklagt die Trump-Regierung, um für ihre Rechte zu kämpfen, damit sie die Sprache verwenden können, die sie in ihrer Arbeit für am besten geeignet halten. Sie wollen nicht vom Präsidenten der Vereinigten Staaten diktiert bekommen, was man sagen kann und was nicht.