Brasilien ist weit mehr als Karneval und die Copacabana: Das Land gilt als wichtigster Wirtschaftspartner Deutschlands in Südamerika. Allein im vergangenen Jahr handelten wir Waren im Wert von mehr als 22 Mrd. Euro hin und her. Auch für deutsche Unternehmen lohnt sich der Blick nach Brasilien, meint der Politikwissenschaftler Peter Birle. „Es gibt riesige Potenziale, die jetzt erkannt werden“, so Birle im Podcast „Wirtschaft Welt & Weit“.
Ob im Transportwesen, beim Ausbau von Bahnlinien oder im Energiesektor: Die Chancen sind breit gefächert. Karlheinz Kurt Naumann, der deutsche Unternehmen beim Schritt auf den brasilianischen Markt berät, kann da nur zustimmen. Die Landwirtschaft des riesigen Flächenstaates biete auch große Chancen für den Maschinenbau, berichtet Naumann. Und im Bereich der Elektrifizierung gebe es Milliardenprojekte. Das politische und kulturelle Umfeld in Brasilien ist dabei für Birle ein wichtiger Faktor.
So sei der Schritt nach Brasilien für deutsche Unternehmen leichter als beispielsweise nach China. Denn auf lange Sicht müsse man in Brasilien weniger Risiken stemmen, „weil einfach fairer umgegangen wird mit ausländischen Unternehmen“, so seine Beobachtungen. Wie genau kann die deutsche Wirtschaft in Brasilien teilhaben? Und wie positioniert sich das südamerikanische Land, das zwar den Ukraine-Krieg verurteilt, zugleich aber Sanktionen ablehnt?
Diese und viele andere Fragen diskutiert Host Mary Abdelaziz-Ditzow mit ihren Gästen im zweiten Teil einer Doppelfolge zu Brasilien. Die Infos kommen auch diesmal direkt aus São Paulo: Karlheinz Kurt Naumann berät von dort aus deutsche Unternehmen und bietet Einblicke aus dem Land. Und auch Peter Birle, Politikwissenschaftler und wissenschaftlicher Direktor des Ibero-Amerikanischen Instituts - Preußischer Kulturbesitz war zur Aufzeichnung direkt vor Ort.