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5 Minuten Konjunktur Fünf Prognosen zur Konjunktur 2017

Schnelles Briefing: Alles was Sie wissen müssen für die Konjunktur im kommenden Jahr. Diesmal mit Ulrich Kater, Chefökonom der Dekabank

1. Wird das Jahr 2017 gut oder schlecht für die Weltwirtschaft?

Die Weltwirtschaft hat im letzten Quartal 2016 nochmal Fahrt aufgenommen und läuft mit viel Schwung in das Jahr 2017 hinein. Die Aussichten sind gut. Aber im Jahr 2017 müssen alle Volkswirtschaften mit steigenden Zinsen in den USA klarkommen. Das wird gegen Jahresende wieder etwas bremsen.

2. Wie sind die Aussichten für die deutsche Konjunktur?

Geht es der Weltwirtschaft gut, geht es auch der deutschen Wirtschaft gut. Die reinen Zahlen sind mit einer Wachstumserwartung von gut einem Prozent zwar nicht berauschend, aber man darf nicht vergessen, dass das kommende Jahr aufgrund der Lage der Feiertage zwei Arbeitstage weniger hat als der Durchschnitt. Bereinigt man um diesen Effekt, wird es auch für die deutsche Wirtschaft ein gutes Jahr, vorausgesetzt die europäische Politik macht im Superwahljahr 2017 keinen Strich durch die Rechnung.

3. Droht in irgendeinem der großen Wirtschaftsräume eine Rezession?

Mittelfristig steuern etwa die USA auf eine Rezession in den kommenden Jahren zu, wenn nämlich jetzt noch Konjunkturprogramme aufgelegt werden, die zu mehr Inflation führen. Dann müsste die Fed die Wirtschaft abbremsen. Aber das ist noch kein Thema für 2017, sondern für die Jahre danach. Einige große Schwellenländer wie Brasilien haben gerade eine Rezession hinter sich, hier ist eher eine Erholung angesagt. In Mexiko kommt alles darauf an, ob der Marktzugang zu den Vereinigten Staaten erhalten bleibt.

4. Wo liegen die größten Risiken? Wo könnte es am ehesten Überraschungen geben?

Das größte Risiko geht einmal mehr von den Finanzmärkten aus. Die Zentralbanken haben in der Vergangenheit so stark an den Finanzmärkten eingegriffen, dass es schwierig wird, die Märkte in einer geordneten Weise aus dem Nullzinskoma aufzuwecken. Es kann also zu übertriebenen Zinssteigerungen an den Kapitalmärkten kommen, worunter Anleihe- wie auch Aktienmärkte leiden würden. Das wiederum könnte negativ in die Konjunktur zurückwirken.

5. Welche Faktoren sollte man 2017 ganz besonders im Blick haben?

In Europa ganz klar der Ausgang der Wahlen in den Niederlanden, in Frankreich und in Deutschland. Wenn eine europakritische Einstellung der Wähler zu politischen Mehrheiten wird, käme das gegenwärtige Fundament für die europäischen Unternehmen ins Wanken. In den USA ist es natürlich die Umsetzung der Wirtschaftsprogramme der neuen Regierung Trump. Handelskriege etwa würden den Ausblick für die Weltwirtschaft zur Makulatur machen.

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