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Wochenrückblick Mit 140 Zeichen zum Börsenliebling

Kann man mit Kurznachrichten Geld verdienen? Bisher nicht, doch viele Anleger und Investoren glauben an Twitter und bescheren der Firma ein berauschendes Börsendebut. Ein Wochenrückblick in elf Tweets
Hochstimmung an der Wall Street beim Twitter-IPO
Hochstimmung an der Wall Street beim Twitter-IPO
© Getty Images

Im Vorfeld hätte wohl niemand mit einem solchen Start gerechnet. Die Aktie wurde am Donnerstag zum Handelsschluss an der Wall Street mit 44,90 Dollar gehandelt. Bei einem Ausgabepreis von 26 Dollar je Anteilsschein ist das ein Plus von 73 Prozent. Mehr als 2 Mrd. Dollar sammelte das Unternehmen von Anlegern und Investoren. Ein stolzes Ergebnis für eine Firma, die noch kein Geld verdient hat. Doch genau dieser Umstand ruft die Zweifler auf den Plan.

Vorsichtige Naturen dürften diese Einschätzung teilen. Andere Twitter-Nutzer nehmen es mit Humor:

Von der Marktkapitalisierung her ist Twitter mit 25,6 Mrd. Dollar jetzt mehr wert als so mancher deutsche DAX-Konzern, Adidas zum Beispiel:

Ob aus 140-Zeichen-Mitteilungen ein lohnendes Geschäftsmodell wird, muss sich erst noch weisen. Andere sind da schon viel weiter, Siemens zum Beispiel. Doch der deutsche Konzern hatte zuletzt wenig Fortune. Mit dem neuen Vorstandsvorsitzenden Joe Kaeser soll nun alles anders werden. Kulturwandel lautet das Stichwort. Doch zunächst mal zu den Fakten - natürlich per Twitter:

Der Twitter-Beauftragte der Siemens-Presseabteilung hatte viel zu tun, um all die Zahlen in 140 Zeichen zu verdichten. Für die Bewertung des neuen Führungsstils unter Kaeser sind dann allerdings die anwesenden Journalisten zuständig, zum Beispiel Angela Meier vom Manager Magazin, die der guten Stimmung nicht traut.

So viel zu Siemens. Nun zu einem anderen deutschen Problemunternehmen, der Commerzbank. Das teilverstaatlichte Kreditinstitute konnte endlich mal wieder positive Nachrichten verbreiten. Ja, selbst den Branchenprimus stellte die Krisenbank in den Schatten.

Das kommt an der Börse gut an, doch viele Beobachter sehen das Institut weiter in einer schwierigen Lage:

Konkurrent Deutsche Bank schlägt sich derweil mit der Vergangenheit herum. In dieser Woche wurde bekannt, dass die Staatsanwaltschaft wegen der Pleite des Kirch-Konzerns auch gegen Co-Chef Jürgen Fitschen ermittelt. Und schon wird über die Ablösung der Doppelspitze mit Anshu Jain spekuliert:

Der Deutsche-Bank-Chef kann sich noch Hoffnungen machen, seinen Job zu behalten. Für den deutschen Blackberry-CEO gilt das nicht mehr. Er musste in dieser Woche seinen Hut bei dem ums Überleben kämpfenden Smartphone-Pionier nehmen. Über seinen Abschiedsbrief werden wir selbstverständlich per Twitter informiert:

Die Blackberry-Aktie wird an der Computerbörse Nasdaq für 6,50 Dollar gehandelt. Vor ungefähr fünf Jahren, Mitte August 2008, war das Papier mehr als 148 Dollar wert. So schnell kann es gehen mit den Börsenlieblingen. Die Beratungsgesellschaft Capgemini rät Blackberry-Firmenkunden, sich auf ein Worst-Case-Szenario vorzubereiten.

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