Hier leben die meisten Einkommensmillionäre
Knapp 26.300 der Menschen, die in Deutschland Lohn- und Einkommensteuer zahlen, hatten zuletzt Einkünfte von mindestens 1 Mio. Euro pro Jahr. Auf Platz zehn der Bundesländer mit den meisten Einkommensmillionären landete laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) Rheinland-Pfalz. 4,5 von 10.000 unbeschränkt Einkommensteuerpflichtigen (0,45 Promille) verfügten demnach über Jahreseinkünfte jenseits der Millionengrenze.
Niedersachsen kam mit einem Anteil von 0,51 Promille an Einkommensmillionären auf Platz neun im Bundesland-Ranking. Einkommensmillionäre erzielten im Bundesdurchschnitt Einkünfte von 2,6 Millionen Euro. Das waren 0,1 Millionen Euro weniger als im Vorjahr. Dafür stieg die Zahl der Einkommensmillionäre um gut 1500 Personen.
Der Status als Bundeshauptstadt zieht bei Einkommensmillionären offenbar weniger – oder sie verlieren sich leichter in der bevölkerungsreichsten Metropole Deutschlands. Destatis wies für Berlin lediglich einen Anteil von 0,57 Promille aus. Das bedeutete Platz acht.
Etwas höher als in Berlin fiel der Anteil an Einkommensmillionären ausgerechnet im finanzschwachen Bremen aus – dem Bundesland mit dem höchsten Armutsrisiko. Es kam wie Schleswig-Holstein auf eine Quote von 0,58 Promille. 59 Prozent der Einkommensmillionäre erzielten ihre Haupteinnahmen übrigens aus einem Gewerbebetrieb.
In Nordrhein-Westfalen entfielen zuletzt 6,6 Einkommensmillionäre auf 10.000 Einkommensteuerpflichtige (0,66 Promille). Damit belegte das bevölkerungsreichste Bundesland in diesem Reichen-Ranking Platz fünf. Die Haupteinnahmequelle bei den Einkommensmillionären war nach einem Gewerbebetrieb laut Destatis nicht selbstständige Arbeit (20 Prozent).
Hessen belegte knapp vor Nordrhein-Westfalen Platz vier unter den Bundesländern mit den meisten Einkommensmillionären. Es kam laut Destatis auf eine Quote von 0,67 Promille. 15 Prozent der bundesweiten Einkommensmillionäre erzielten ihre Einkünfte hauptsächlich aus selbstständiger Arbeit. Auf den Plätzen der häufigsten Einkunftsarten folgten Vermietung und Verpachtung (3,3 Prozent), Land- und Forstwirtschaft (1,4 Prozent) sowie Einkünfte aus Kapitalvermögen (0,6 Prozent). Letztere können laut den Statistikern aber seit Einführung der Abgeltungssteuer im Jahr 2009 nur noch unvollständig abgebildet werden.
Mit deutlichem Vorsprung auf Platz drei kam Baden-Württemberg. Hier zählten die Statistiker 7,6 Einkommensmillionäre je 10.000 Steuerzahlern (0,76 Promille). Bundesweit zahlten rund 112.400 Steuerpflichtige den höchsten Steuersatz von 45 Prozent. Er kam im Jahr der Statistik ab 260.533 Euro Jahreseinkommen zum Tragen. Auf die Entrichter des sogenannten Reichensteuersatzes entfielen den Angaben zufolge 6,6 Prozent der gesamten Einkünfte und 13,4 Prozent der Steuersumme.
Bayern musste sich unter den Bundesländern mit den meisten Einkommensmillionären mit Platz zwei begnügen. Ihr Anteil belief sich der Statistik zufolge auf 0,9 Promille. Destatis lagen zuletzt erst Daten aus der Lohn- und Einkommensteuerstatistik 2018 vor. „Diese Statistik ist aufgrund der langen Fristen zur Steuerveranlagung erst etwa dreieinhalb Jahre nach Ende des Veranlagungsjahres verfügbar“, erklärte die Behörde.
Die mit Abstand größte Dichte an Einkommensmillionären findet sich in Hamburg. „Dort hatten zwölf von 10.000 unbeschränkt Einkommensteuerpflichtigen (1,2 Promille) Jahreseinkünfte jenseits der Millionengrenze“, teilte Destatis mit. Damit lagen alle Länder der Top 10, mit Ausnahme von Berlin, in Westdeutschland. Am unteren Ende der Skala rangierten Sachsen-Anhalt und Thüringen. Sie kamen auf jeweils weniger als zwei Einkommensmillionäre je 10.000 Steuerpflichtigen (0,16 Promille).