Wir haben das mit unserer ganzen Leidenschaft für Journalismus getan – und auch mit ein wenig Ehrfurcht, denn Capital ist eine Marke mit einer stolzen Geschichte. 1962 kam das Magazin erstmals auf den Markt, es kostete unglaubliche 10 Mark und hatte ein faszinierendes Motto: „Das Wirtschaftliche menschlich, das Menschliche wirtschaftlich erklären.“
Wir gehen mit dem Relaunch und dem neuen Slogan „Wirtschaft ist Gesellschaft“ also ein wenig zurück zu den Wurzeln. Denn auch ich glaube, dass Wirtschaft viel zu oft als ein fernes System angesehen wird, das von ein paar Manager und Investoren gesteuert, oder von merkwürdigen Kräften wie „den Märkten“ beherrscht wird. (Das zeigt sich auch in unserer Sprache – viel zu oft heißt es, dass „die Wirtschaft“ etwas fordert. Wer genau soll das sein?)
Wirtschaft bestimmt unser Leben. Wir alle sind Teil davon. Das neue Team von Capital, das nun in Berlin sitzt, will Ihnen Geschichten aus dieser Welt erzählen. Wir wollen erklären, inspirieren, einordnen und Orientierung bieten, ohne Frontalunterricht zu machen.
Wir suchen die Geschichten hinter den Zahlen, rund um den Globus. Es ist unsere eigene Neugier, die uns zu den besten Themen führt – denn glauben Sie ja nicht, dass Wirtschaftsjournalisten alles verstehen.
Die Titelgeschichte des ersten Magazins zeigt am besten, was ich damit meine: Wir sind nicht die Ersten, die entdeckt haben, dass Chinesen verstärkt deutsche Unternehmen kaufen. Doch als wir eine Liste anfertigten, hatten wir plötzlich eine Reiseroute durch Deutschland vor uns. Vom Bodensee bis nach Hannover. Wer Zusammenhänge zeigen will, muss Punkte verbinden – und genau das haben wir getan. Es wurde eine Reise, bei der wir überrascht wurden und viel gelernt haben.
In unserer Arbeit soll sich diese Haltung wiederspiegeln: Wir wollen offen sein und aufgeschlossen, Klischees hinterfragen, ohne Vorurteile urteilen und den Themen (auch) mit Humor begegnen. Dabei klar und – wenn nötig – hart in der Sache sein, aber stets respektvoll und fair im Umgang bleiben.
Gerade langjährige Leser werden das Heft äußerlich kaum wiedererkennen; es wird ihnen vielleicht genauso ungewohnt erscheinen wie eine neue Frisur oder eine andere Farbe im Wohnzimmer. Nehmen Sie sich und geben Sie uns Zeit. Bald werden Sie feststellen, wie sehr sich diese Erneuerung gelohnt hat.
Unsere Art-Direktorin Maja Nieveler, deren Werk diese Optik ist, setzt auf eine opulente, selbstbewusste Ästhetik und starke Fotos – denn wir glauben an die Kraft der Bilder, die ein komplexes Thema oft erst verständlich machen. Damit Sie sich zurechtfinden, haben wir im Magazin einen Wegweiser erstellt.
Die Rundumerneuerung betrifft auch die Webseite. Sie soll Forum und Fundgrube für Wirtschaftsthemen sein. Capital.de besteht künftig aus drei Säulen: Meinung, Themen und Invest. Unsere Kolumnisten und Gastautoren kommentieren wichtige Ereignisse und Trends. In unserer Themenrubrik spüren wir Wirtschaftsnews im Netz auf und bereiten sie für Sie auf. In der Investrubrik finden Sie ein breites Themenspektrum rund um Geldanlage, Vorsorge und Steuern.
Wir sind stolz auf die erste Ausgabe und den Neustart im Internet. Natürlich ist noch nicht alles perfekt und wir müssen uns entwickeln. Am besten ist es, Sie begleiten uns dabei. Schreiben Sie mir, an die Lennéstraße 3, 10785 Berlin oder an chefredaktion@capital.de.
Und jetzt tauchen Sie ein in die Welt der Wirtschaft!