Die Comeback-Kids der deutschen Wirtschaft
Klaus Kleinfeld: Der frühere Siemens-Chef feiert bereits sein zweites Comeback. Nach seiner Zeit bei dem deutschen Dax-Konzern war er CEO des US-Aluminiumkonzerns Alcoa (später Arconic). Nach einem Streit mit einem Großaktionär war im Frühjahr Schluss. Jetzt ist Kleinfeld wieder da: Er wird CEO des saudischen Wirtschaftsprojekts Neom, bei dem u.a. eine Stadt aus dem Boden gestampft werden soll.
Hartmut Mehdorn: Bis 2009 war der Manager Bahnchef. Nach einer Spitzelaffäre trat er zurück. Von 2011 bis 2013 versuchte er sich dann an der Sanierung von Air Berlin. Als nächste Station folgte der Chefposten bei der Berliner Flughafengesellschaft. Die Probleme auf der Baustelle des Großflughafens BER bekam aber auch Mehdorn nicht in den Griff.
Stefan Pichler: Der Airline- und Touristikmanager musste 2001 als Chef von Thomas Cook zurücktreten. Es folgten Stationen im Ausland, bevor Pichler als Air-Berlin-Chef 2015 nach Deutschland zurückkehrte. Aber auch er scheiterte an der Sanierung der Fluggesellschaft.
Heiner Kamps: Die von ihm aufgebaute Bäckereikette wurde 2002 von Barilla übernommen. Kamps schied aus. Drei Jahre später wurde er Geschäftsführer der Nordsee-Restaurantkette. 2011 übernahm Kamps zusätzlich noch den Chefposten Molkerei-Gruppe Theo Müller, den er Ende 2014 wieder aufgab.
Jil Sander: Die Modeschöpferin war von 1989 bis 2000 Chefin der Jil Sander AG. 2003 kehrte sie als Designchefin für kurze Zeit ins Unternehmen zurück. 2012 war sie für gut anderthalb Jahre noch einmal Creative Director der von ihr gegründeten Firma.
Utz Claassen: Dass Comebacks nicht immer gut gehen, zeigt der Fall des früheren EnBW-Chefs. Drei Jahre nach seinem Ausscheiden bei dem Energiekonzern übernahm Claassen den Chefposten von Solar Millennium, den er allerdings nach zwei Monaten wieder aufgab. Er fühlte sich vom Aufsichtsrat über die Lage des Unternehmens getäuscht. Seit dem hat sich Claassen unter anderem als Buchautor und Präsident eines Fußballclubs versucht.
Thomas Middelhoff: Sein Comeback beim dem Kaufhauskonzern Arcandor (früher KarstadtQuelle) misslang gründlich. Arcandor musste kurz nach seiner Ablösung als Vorstandschef Insolvenz anmelden. Es gab ein juristisches Nachspiel: Der ehemalige Bertelsmann-Chef wurde 2014 zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren ohne Bewährung wegen Untreue und Steuerhinterziehung verurteilt.
Leo Apotheker: Auch die zweite Karriere des früheren SAP-Chefs lief unglücklich. Nur ein drei viertel Jahr nach seinem Abgang bei dem deutschen Softwarekonzern wurde Apotheker CEO von Hewlett-Packard. Nach elf Monaten war er den Posten wieder los: Der Manager hatte mit seinen Umbauplänen die Investoren verunsichert.