Deutschland muss im Ranking der wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit die Niederlande passieren lassen. Laut dem vom Weltwirtschaftsforum (WEF) veröffentlichten Global Competitiveness Report 2016-2017 liegt die Bundesrepublik auf Platz fünf hinter der Schweiz (Rang 1), Singapur (2), den Vereinigten Staaten (3) und den Niederlanden (4). Dabei habe Deutschland seine Wettbewerbsfähigkeit „in einigen komplexeren Wirtschaftsbereichen“ insgesamt durchaus steigern können. In der Kategorie Innovation verbesserte sich die größte Volkswirtschaft der EU von Platz sechs auf fünf. Beim technologischen Entwicklungsgrad ging es sogar zwei Plätze nach vorn: von zwölf auf zehn.
In insgesamt zwölf Kategorien wird die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes gemessen. Neben Forschung und Entwicklung kommen unter anderem die Infrastruktur, das Bildungs- und Gesundheitssystem und der Arbeitsmarkt in die Wertung. Und auch die Qualität der Institutionen wird unter die Lupe genommen. Hier büßt Deutschland zwei Plätze gegenüber dem Vorjahr ein und landet nunmehr auf Rang 22. Auch bei der Infrastruktur geht es abwärts: Platz acht nach Rang sieben im Vorjahr. Insgesamt lautet das Urteil für die Bundesrepublik aber gut bis sehr gut.
Fünf weitere europäische Länder platzierten sich unter den Top Ten. Dabei ist – wie schon in den Vorjahren - ein deutliches Nord-Süd-Gefälle festzustellen. Spanien verbessert sich leicht auf Platz 32, während Italien auf Rang 44 abrutscht. Die Institutionen, der Arbeitsmarkt und der Finanzmarkt sind hier die größten Problemfelder. Griechenland findet sich auf Rang 86 wieder – fünf Plätze schlechter als im Jahr zuvor.
Frankreich kann sich um einen Platz auf Rang 21 verbessern. Großbritannien wird auf Platz sieben geführt. Allerdings wurde die Untersuchung vor der Brexit-Entscheidung abgeschlossen.
Indien macht Sprung nach vorn
Unter den Schwellenländern platzierte sich China auf Rang 28 am besten. Den größten Sprung nach vorne machte aber Indien, das sich um 16 Plätze auf Rang 39 verbesserte. Dagegen büßte das Krisenland Brasilien sechs Plätze ein und wird nur noch auf Rang 81 geführt.
Weltweit bereitet der in den letzten zehn Jahren schrumpfende Offenheitsgrad der Volkswirtschaften den WEF-Experten Sorge. „Der sinkende Offenheitsgrad in der Weltwirtschaft stellt für einen neuen Aufschwung und zukünftigen Wohlstand ein Risiko dar“, sagte WEF-Gründer Klaus Schwab. Wie offen Volkswirtschaften für internationalen Waren- und Dienstleistungsverkehr sind, stehe in direktem Zusammenhang sowohl mit dem Wirtschaftswachstum als auch mit dem Innovationspotenzial eines Landes.