Bei diesen Firmen möchten Nicht-Akademiker arbeiten
Der verstärkte Wettbewerb um Fachkräfte ändert offenbar wenig an ihren Vorlieben. In den Umfragen der Marktforscher vom Trendence Institut zu den beliebtesten Arbeitgebern zeigten sich für Akademiker und Schüler große Veränderungen. Auffallend stabil blieb hingegen das Meinungsbild bei den Nichtakademikern. So gab es in den Top 6 gar keinen Unterschied zum Vorjahr. Auch auf den hinteren Plätzen hielt sich das Auf und Ab in Grenzen. Die Deutsche Bahn und die Volkswagen AG stiegen mit jeweils 4,3 Prozent Zustimmung auf den neunten Platz ab. Die Bahn fiel um zwei Plätze, VW um einen Platz.
„Bei welchem dieser Arbeitgeber würden Sie sich am ehesten bewerben?“, fragte Trendence für das Ranking. In diesem Jahr wurden dafür den Angaben zufolge 42.817 Menschen ohne akademischen Abschluss befragt. 4,4 Prozent von ihnen entschieden sich unter den 30 vorgeschlagenen Unternehmen für Amazon. Der Online-Händler konnte sich damit vom zehnten auf den achten Platz vorschieben.
„Besonders große Sprünge im 'Blue-Collar-Segment' gelangen auch den Konsumgüter- und Handelsunternehmen“, teilte Trendence mit. Adidas hatte 2022 hinter Amazon auf dem elften Platz gelegen. Nun konnte der größte deutsche Sportartikelhersteller aber den Online-Riesen überrunden. 4,5 Prozent Zustimmungsrate reichten für Platz sieben unter den beliebtesten Arbeitgebern für Fachkräfte.
Ab Airbus auf Platz sechs blieben die Platzierungen für die beliebtesten Unternehmen unverändert. Airbus war allerdings der einzige Konzern in den Top 6, dessen Umfragewert nicht niedriger ausfiel als im Vorjahr. Der europäische Flugzeug-, Luftfahrt- und Rüstungskonzern verbesserte sich den Angaben zufolge minimal um 0,1 Prozentpunkte auf 4,9 Prozent.
Mercedes-Benz war mit minus 0,6 Punkten der zweitgrößte Verlierer der Top 30. Der Autobauer kam mit 5,6 Prozent aber erneut auf Platz fünf. Trendence fasste Daimler und Mercedes-Benz als ein Arbeitgeber zusammen. Die Autobranche dominierte die Liste der beliebtesten Firmen für Fachkräfte. Jedes zweite Unternehmen der Top 10 stammte aus diesem Bereich. In den Top 5 konnte nur ein Arbeitgeber dagegenhalten.
Porsche kam wie im Vorjahr auf Platz vier der Top-Arbeitgeber unter Fachkräften. Das Umfrageergebnis sank minimal von 7,0 auf 6,9 Prozent. Ein guter Ruf unter Angestellten und potenziellen Bewerbern wird immer wichtiger. Denn immer mehr Arbeitnehmer sind auf dem Sprung. Laut Trendence interessieren sich aktuell vier von fünf Nichtakademikern tendenziell für einen Wechsel.
Die BMW Group verlor laut der Umfrage auf Platz drei leicht an Beliebtheit unter Fachkräften. 7,2 Prozent sagten in der Trendence-Erhebung, dass sie sich am ehesten bei dem Münchner Autohersteller bewerben würden. Das wren 0,3 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr. Der letzte Platz in den Top 30 ging übrigens an Deutsche Post DHL (1,5 Prozent).
Bei keinem Autohersteller würden Fachkräfte den Angaben zufolge aktuell lieber arbeiten als bei der Audi AG. Sie sicherte sich mit 7,5 Prozent (2022: 7,6 Prozent) den zweiten Platz im Ranking. Sollte der Trend 2023 anhalten, könnte Audi im nächsten Jahr sogar zum beliebtesten Arbeitgeber für Fachkräfte aufsteigen. Denn der Spitzenreiter schwächelt.
Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hat zunächst nichts daran geändert: Die Bundeswehr ist für Fachkräfte laut Trendence weiterhin der beliebteste Arbeitgeber. 7,8 Prozent der befragten Beschäftigten ohne akademischen Abschluss würden sich am ehesten bei der Truppe bewerben. Das waren allerdings 0,8 Punkte weniger als 2022. Damit verzeichnete die Bundeswehr in den insgesamt sehr stabilen Top 30 das größte Minus, gefolgt von Daimler sowie einem weiteren Vertreter des öffentlichen Dienstes, dem Auswärtigen Amt auf Platz 21. „Das positive Abschneiden der Bundeswehr ist in diesen Zeiten sicherlich überraschend, zeigt aber auch, dass sich viele Menschen durch den öffentlichen Fokus mit einem Jobwechsel zu ihr beschäftigen“, urteilte Trendence. „Interessant in diesem Kontext: Auch und gerade bei Frauen belegt die Bundeswehr Spitzenplätze“, hieß es weiter.