Achtsamkeit ist eine besondere Form der Aufmerksamkeit, die ihre Wurzeln in der buddhistischen Lehre hat. In den siebziger Jahren wurde sie dann von Medizinern wiederentdeckt und zu einem Programm zur Stressreduktion umfunktioniert. Heute werden Achtsamkeitsübungen häufig auch in der Psychotherapie angewandt und gelten als Burnout-Prophylaxe. Hier kommen fünf einfache Tipps:
#1 Seien Sie geduldig
Ein Grundsatz der Achtsamkeit ist Entschleunigung und Innehalten. Es geht darum im Augenblick eine nicht wertende, akzeptierende Grundeinstellung zu halten und dementsprechend besser mit stressigen Situationen umgehen zu können. Wenn Sie sich also dabei erwischen, dass sie das Gefühl haben, unnötige Fragen beantworten zu müssen, oder sich in Meetings im Kreis zu drehen, halten Sie einen Moment inne und versuchen Sie, nicht gleich genervt zu sein. Akzeptanz hilft oft schon, um den Stress-Impuls zu lösen. Seien Sie geduldig mit sich und anderen.
#2 Vermeiden Sie automatische Reaktionen
Wir alle kennen das: Eine Situation provoziert uns und automatisch reagieren wir impulsiv, abwehrend und gestresst. Im Nachhinein ärgern wir uns vielleicht, dass wir nicht besonnener reagieren konnten. Versuchen Sie zukünftig, diese automatischen Reaktionen zu vermeiden. Dazu hilft es, erst einmal kurz innezuhalten, vielleicht einmal tief und bewusst zu atmen, die aufkommenden Gefühle genau zu betrachten ohne sie zu bewerten und dann erst zu reagieren. Mit etwas Übung werden Sie merken, dass sich so unnötige Diskussionen und Missverständnisse vermeiden lassen.
#3 Hören Sie aufmerksam zu
Oft sind wir so damit beschäftigt, unsere eigenen Interessen zu vertreten und durchzusetzen, dass wir dabei vergessen, die der anderen zu berücksichtigen. Für ein gesundes Arbeitsklima ist es aber wichtig, dass niemand sich übergangen fühlt und die Bedürfnisse aller Parteien befriedigt werden. Um dies zu garantieren, sollten Sie lernen, zuzuhören und sich in den anderen hinein zu fühlen. Verständnis und Akzeptanz sind Grundsätze der Achtsamkeit, die im Job helfen können, andere Meinungen zuzulassen und einen Weg zu finden, mit dem alle leben können.
#4 Bewusste Bewegungen
Viele Abläufe im Arbeitsalltag sind schon so normal für uns geworden, dass sie vollständig automatisch ablaufen und wir sie überhaupt nicht mehr bewusst wahr nehmen. Um wieder eine Verbindung mit dem, was Sie da eigentlich tun, herzustellen, kann es helfen, Bewegungen bewusster auszuführen. Sei es das Anschalten des Computers, der Gang zu Kaffeemaschine, das Greifen zum Telefonhörer oder das Schreiben einer Email. Nehmen Sie sich vielleicht etwas mehr Zeit und verrichten Sie die Dinge mit mehr Ruhe, sie werden merken, auf Dauer werden Sie entspannter sein.
#5 Etablieren Sie eine achtsame Grundeinstellung
Sicherlich gibt es viele kleine Übungen und Alltagshelfer, die man befolgen kann und in konkreten Situationen anwenden. Was allerdings langfristig am meisten helfen wird, ist das etablieren einer achtsamen Grundhaltung. Wenn Sie die Achtsamkeit in Ihr Leben integrieren und Situationen, Gespräche und Ihr Umfeld bewusster wahrnehmen, weniger bewerten und vorurteilsfreier sind, werden Sie die positiven Effekte nicht nur im Arbeitsalltag bemerken.