Jakob Mähren ist CEO der Mähren AG, die 2015 in Berlin mehr als 1200 Wohneinheiten für über 100 Mio. Euro erworben hat. Als „Mischung aus Red Bull und einer Privatbank“ charakterisierte Mähren gegenüber dem Magazin „Business Punk“ sein Unternehmen. Es sei „diskret, aber trotzdem cool“.
Wachsen, wachsen, wachsen – so sieht im Moment die Tendenz in ostdeutschen Städten aus. Das steigert ihre Attraktivität für Investitionen aus der Immobilienwirtschaft. 25 Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung wanderten erstmals mehr westdeutsche Bundesbürger nach Ostdeutschland als umgekehrt. Dies belegen Zahlen des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung. Anfang der 90er-Jahre zogen noch jährlich fast 200.000 Personen von Ost nach West und Anfang der Nullerjahre sogar mehr als 200.000. Umgekehrt überschritt die Zahl der Personen, die von West nach Ost zog, kaum die 100.000er Marke. Erstmals 2014 war die Zahl der westdeutschen Umzügler höher.
Nach Jahren der Abwanderung ist die Bevölkerung im Osten wieder auf Wachstumskurs. Doch welche Regionen profitieren von den Zuzügen? Zwar nimmt die Bevölkerung in Ostdeutschland wieder zu, aber es geschieht meist in Städten und dann auch nur in solchen, die attraktiv genug sind. Attraktiv bedeutet vor allem: hervorragende Universitäten, Jobperspektiven, niedrigere Lebenshaltungskosten und vergleichsweise günstige Mieten.
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Bereits 2012 war die Trendwende in der ostdeutschen Bevölkerungsentwicklung absehbar: Die fünf neuen Bundesländer verzeichneten zu diesem Zeitpunkt mehr Zuwanderung aus dem In- wie auch aus dem Ausland. Das ist das Ergebnis einer Studie des Berlin Instituts „Im Osten auf Wanderschaft“. Das Institut hat für die Jahre 2008 bis 2013 alle Zuzüge und Abwanderungen in 2695 ostdeutschen Gemeinden ausgewertet und analysiert, wie Umzüge die demografische Entwicklung in Städten und auf dem Land beeinflussen. Die Studie zeigt ferner, dass überwiegend ostdeutsche Mittel- und Großstädte vom Wanderungsgewinn profitieren. Vor allem die Generation der 18- bis 24-Jährigen zieht in die ostdeutschen Metropolen, aber auch die sogenannten Best-Ager versuchen einen Neustart in den Städten. Einzelne ländliche Regionen in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen sind ebenfalls beliebt.
Ordentliches Wertsteigerungspotential
Entscheidend für einen Umzug vor allem älterer Menschen ist der Kostenfaktor. In Ostdeutschland sind Mieten und Lebenserhaltungskosten noch geringer als im Westen und gerade Senioren bleibt so mehr von ihrer Rente – das bestätigt auch der aktuelle F+B-Mietspiegelindex. Betrug die durchschnittliche Miete in deutschen Großstädten 6,39 Euro pro Quadratmeter, lag diese in den untersuchten ostdeutschen Städten deutlich darunter. Dennoch zeigt der Index, dass die Mieten in ostdeutschen Städten auch abseits der großen Metropolen stetig zulegen. Die Preise für Eigentum sind noch vergleichsweise gering und versprechen ein ordentliches Wertsteigerungspotential.
Die positive Bevölkerungsentwicklung in ostdeutschen Städten und die günstige Ausgangslage von niedrigen Kauf- und Mietpreisen lässt ein Investment in Ostdeutschland, gerade vor dem Hintergrund der überlaufenen A-Städte in Westdeutschland, zunehmend attraktiver werden.