In Berlin oder Hamburg finden mittlerweile selbst Menschen mit mittlerem Einkommen kaum noch Wohnungen, die sie sich leisten können. Wenn es denn überhaupt Mietangebote gibt. Auch Unternehmen haben zunehmend Probleme bei der Bürosuche. Wer nicht auf der grünen Stadtrandwiese oder im nichtssagenden Bürosilo enden will, braucht an den besonders gefragten Standorten in Deutschland Zeit, Nerven und Glück.
Wenn die Nachfrage das Angebot übersteigt, haben Vermieter das letzte Wort. Der Immobilienverband IVD listet in seinem Gewerbepreisspiegel jedes Jahr die durchschnittlichen Nettokaltmieten für Büros auf. Dies sind die zehn Spitzenreiter 2018.
Städte mit den teuersten Büromieten Deutschlands
Hamburg liegt bei den Wohnungsmieten 2018 bundesweit auf Platz sieben. Auf dem Markt der Büromieten nimmt die Hansestadt laut dem IVD „nur“ Rang zehn ein. 16 Euro Nettokaltmiete pro Quadratmeter wurden im vergangenen Jahr durchschnittlich verlangt. 2017 waren es 15,30 Euro. Mit dem Wert landete Hamburg damals noch auf dem achten Rang. Auch das zeigt, dass die Mietpreise angezogen haben.
Mit 16,50 Euro durchschnittlicher Nettokaltmiete pro Quadratmeter landet Bonn auf Platz neun des Rankings. Im IVD-Gewerbepreisspiegel 2017 hatte die ehemalige Hauptstadt auf Platz sechs gelegen. Der Mietpreis stieg leicht um 50 Cent. Der IVD ist der Bundesverband der Immobilienberater, Makler, Verwalter und Sachverständigen
Nur mal zur Einordnung: 2018 lag die Miete für Wohnraum in deutschen Städten bei durchschnittlich 6,50 Euro pro Quadratmeter. Von solchen Preisen können Unternehmen in Köln nur träumen. Sie zahlten im vergangenen Jahr durchschnittliche Nettokaltmieten in Höhe von 17 Euro pro Quadratmeter. Das entsprach dem Wert und der Platzierung des Vorjahres.
Die Bankenhochburg Frankfurt am Main ist in dieser Liste nur Mittelmaß. Der durchschnittliche Preis für die Nettokaltmiete blieb mit 18,50 Euro unverändert. Frankfurt am Main sackte aber durch Mieterhöhungen in anderen Teilen Deutschlands vom dritten auf den fünften Platz ab.
Dieser Kandidat überrascht nur auf den ersten Blick. Norderney tauchte im Gewerbepreisspiegel 2017 des IVD nicht mal in den Top 10 auf. Nun aber prescht die Ostfriesische Insel auf Platz vier vor. Offenbar werden nicht nur Wohnungen, sondern auch Büroflächen auf Norderney knapp. Das begrenzte Angebot an Land hat dazu geführt, dass die Grundstückpreise auf den Ostfriesischen Inseln in den vergangenen zehn Jahren um teilweise mehr als 400 Prozent gestiegen sind. Das berichtete Ende 2018 der NDR. Konkret bedeutet das für Norderney: 20 Euro Nettokaltmiete pro Quadratmeter Büro.
München ist unter Mietern berüchtigt. Die bayerische Landeshauptstadt war 2018 die mit Abstand teuerste Stadt für Mietwohnungen. Bei den Büromieten aber musste München den Spitzenplatz räumen. Dabei erhöhte sich die durchschnittliche Nettokaltmiete um 50 Cent auf 32,50 Euro. Ein Konkurrent aber raste an München vorbei.
Nordseeinseln scheinen sich für Vermieter zu Goldgruben zu entwickeln. Nach Norderney stürmte auch Neuzugang Sylt die Top 10 der teuersten durchschnittlichen Büromieten in Deutschland. Stolze 40 Euro pro Quadratmeter weist der Gewerbepreisspiegel des Immobilienverbands IVD für 2018 aus.