Auf ETFs setzen Menschen, denen die Kursschwankungen an der Börse keinen Nervenkitzel, sondern Nervenzusammenbrüche bescheren. Menschen, die einfach nur eine gute Rendite ohne Stress wollen. Doch wie findet man unter den rund 10.000 ETFs den richtigen? Den, der abliefert und am Ende ein nettes Sümmchen einbringt? Capital stellt fünf ETFs vor, die in den vergangenen fünf Jahren dicke Renditen eingebracht haben – ohne vollkommen absurd zu schwanken.
#1 iShares Core MSCI World UCITS ETF
Ein Geheimtipp ist er mit Sicherheit nicht, doch den braucht es auch gar nicht, um eine gute Rendite zu erzielen: Der iShares Core MSCI World UCITS ETF USD (ISIN: IE00B4L5Y983) hat in den letzten fünf Jahren um rund 87 Prozent zugelegt, allein in den vergangenen zwölf Monaten waren es 27 Prozent. In dem Fonds stecken insgesamt 77 Mrd. Euro. Auf gut Deutsch: Er ist ziemlich beliebt.
Da er sich auf den MSCI World Index bezieht, ist er breit gestreut und kommt mit minimalem Risiko daher. Das tun andere Fonds zwar auch, doch im Vergleich zur Konkurrenz von Xtrachers oder Amundi konnte der iShares-ETF nochmal einen My besser performen. Nur bei den Kosten hat er etwas das Nachsehen: Der Amundi kostet lediglich 0,2 Prozent, der iShares 0,3 Prozent. Viel falsch machen kann man trotzdem nicht.
#2 WisdomTree Coffee
Einen guten Kaffee schätzen die meisten. Kein Wunder also, dass der WisdomTree Coffee (ISIN: JE00BN7KB557) auch Nicht-Kaffeeliebhaber mit gleichbleibend solider Performance schmeckt. In den vergangenen fünf Jahren schaffte der mit nicht mal 40 Mio. Euro Asset under Management (AuM) eher winzige ETC ein Plus von 160 Prozent, in den vergangenen zwölf Monaten waren es stolze 80 Prozent.
Der ETC bildet den Bloomberg Commodity Coffee Subindex 4 W Total Return nach, der auf die gesamte Wertschöpfungskette der Kaffeeindustrie von der Landwirtschaft bis hin zur Filtermaschine setzt. Der Index spiegelt eigenen Angaben zufolge die Preisbewegung von Kaffee-Futures wider, also vereinfacht gesagt verfolgt er die Wetten auf den künftigen Kaffeepreis. Fällt der Index um ein Prozent, fällt auch der ETC. Zuletzt stieg er aber meist.
Dass die Rendite dann so enorm ausfiel, liegt an der zweifachen Hebelwirkung, sprich dass er die täglichen Preisbewegungen von Kaffee doppelt nachbildet. Vor gut zehn Jahren, als das Produkt auf den Markt kam, war es der erste gehebelte Kaffee-ETF. Mit 0,49 Prozent ist er zwar nicht gerade ein Schnäppchen, aber das ist guter Kaffee eh nie – und teurer als die Konkurrenz in diesem Bereich ist er auch nicht. Kaffee ist also durchaus auch ein Muntermacher fürs Depot, wenn auch ein riskanter. Denn mit dem Fokus auf eine einzige Branche hängt das gesamte Vermögen an nur einer Industrie. Das zeigt sich auch im Risiko-Rating: Da erreicht er die volle Punktzahl, nämlich sieben. Er kann also renditeträchtig oder sehr gefährlich sein, was sich aber erst auf lange Sicht zeigt. Denn seit Auflage des Fonds 2012 steht er eigentlich in den roten Zahlen. Das ist dann doch ein bitterer Geschmack für alle, die ihr Geld langfristig anlegen wollten.
#3 Amundi Nasdaq-100 Daily Leveraged UCITS ETF
Der Amundi Nasdaq-100 Daily Leveraged UCITS ETF Acc (ISIN: FR0010342592) ist quasi der Messi unter den ETFs: Er liefert ab, und zwar auf hohem Niveau und über Jahre hinweg. Investierende, die vor fünf Jahren ihr Geld hier angelegt haben, haben heute ganze 313 Prozent mehr im Depot. Wer vor einem Jahr investiert hat, darf sich schon jetzt über ein Plus von 57 Prozent freuen. Und in den vergangenen zehn Jahren brachte er Jahr für Jahr eine durchschnittliche Rendite von mehr als 30 Prozent pro Jahr.
Zwar ist der synthetische ETF mit Kosten von 0,6 Prozent pro Jahr nicht ganz günstig, doch auch da ist es ähnlich wie Vereinen, die Topspieler verpflichten: Sie bekommen was für ihr Geld. Der ETF bildet den Nasdaq 100 Leverage Index mit gehebelter Wirkung nach und schaffte es selbst während der schwierigsten Phasen der vergangenen Jahre, das Minus im einstelligen Bereich zu halten.
#4 Invesco QQQ Trust
176 Prozent Plus in den vergangenen fünf Jahren, plus 37 Prozent in den vergangenen zwölf Monaten: Der Invesco QQQ Trust (ISIN: US46090E1038) bringt Anlegern, die zu günstigeren Konditionen ebenfalls auf den Nasdaq 100 Leverage Index setzen wollen, gutes Geld ein: Im Gegensatz zum Amundi-ETF kostet er lediglich 0,2 Prozent pro Jahr. Dass der ETF nicht ganz so enorm rentabel ist wie die Amundi-Variante, liegt an der unterschiedlichen Strategie: Während der Amundi gehebelt wirkt (x2), bildet der Invesco den Index physisch nach – was vor allem für jene interessant ist, die länger investieren wollen und nicht bloß auf kurzfristige Gewinne aus sind.
Im ETF stecken ebenfalls die großen Software- und Technikunternehmen wie Apple, Microsoft, Meta oder Tesla. Und die liefen eben einfach gut, auch wenn sie nicht gerade extravagant sind. Einziger Haken: Die Top-10-Positionen machen die Hälfte des ETFs aus, 96 Prozent stecken in den USA – breit gestreut geht also anders. Aber es will ja auch niemand alle Felder einer Dartscheibe treffen, sondern im besten Fall die mit der höchsten Punktzahl.
#5 VanEck Morningstar Developed Markets Dividend Leaders UCITS ETF
Wer es nachhaltig mag, ist mit dem VanEck Morningstar Developed Markets Dividend Leaders UCITS ETF (ISIN:NL0011683594) gut bedient: Der ETF, in dem knapp 1 Mrd. Euro stecken, bildet den Morningstar Developed Markets Large Cap Dividend Leaders Screened Select Index nach. Der setzt wiederum auf Unternehmen aus Industrienationen, die einerseits gute Dividenden zahlen und gleichzeitig einigen ESG-Kriterien standhalten.
Der niederländische ETF ist aber nicht nur inhaltlich nachhaltig, sondern auch nachhaltig rentabel: Bei Kosten von 0,38 Prozent legte er in den vergangenen fünf Jahren ein solides Plus von rund 80 Prozent hin, in den letzten zwölf Monaten waren es gut 23 Prozent. Im Schnitt brachte er in den letzten fünf Jahren seinen Anlegern jährlich 20 Prozent ein. Der iShares STOXX Global Select Dividend 100 UCITS ETF und der SPDR S&P Global Dividend Aristocrats UCITS ETF, die eine ähnliche Strategie haben, schaffen das nicht. Die zehn größten Positionen machen knapp ein Drittel des ETFs aus, und auch die Nationen sind bunt gemischt. Saubere Sache.