Das Beispiel Nokia wird nicht umsonst von Automobilexperten zitiert, wenn es um den Wandel der Branche zur Elektromobilität geht. Der Absturz von der Spitze geht manchmal schneller als gedacht. Microsoft ist im November 2021 das wertvollste Unternehmen der Welt, wie schon im Jahr 2001. Damals war die Firma mit Bill Gates als CEO in der Euphorie rund um das Internet und die Verbreitung des PCs im heimischen Büro oder Wohnzimmer an die Spitze geklettert. Die Konkurrenten im Kampf um die Börsenkrone waren damals IBM, Coca-Cola und Exxon Mobile.
Markenwachstum herausragend
IBM ist weiterhin ein Schwergewicht, aber aus den Top 100 verschwunden. Coca-Cola und Exxon Mobile erwirtschaften beständige Erträge und sind in den Top-50 zu finden. „Microsoft nimmt es weiter mit den großen Tech-Giganten auf und verweist Apple, Amazon und Alphabet auf die Plätze“, erläutert Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets. „Der reine Markenwert hat in den letzten zwölf Monaten noch einmal um 27 Prozent zulegen können, was für ein derart etabliertes Unternehmen außergewöhnlich ist.“ Zum Vergleich führt er Coca-Cola und Disney an, deren Markenwerte ein bzw. acht Prozent kletterten. An der Börse wird Microsoft aktuell mit 2,18 Billionen Euro bewertet.
Microsoft konnte das etwas angestaubte Image der frühen 2010er-Jahre ablegen. Das Unternehmen erzielt im Bereich Software- und Cloud riesige Gewinne. Während Microsoft mit den jüngsten Quartalszahlen auf ganzer Linie überzeugte, schwächelt die Tech-Konkurrenz etwas. Apple könnte mehr iPhones verkaufen, als man derzeit produzieren und liefern kann.
Die aktuelle Lieferkettenproblematik macht auch Amazon zu schaffen. Mit dem reinen Handelsgeschäft machte Amazon international sogar Verlust, in den USA blieb ein minimaler Gewinn übrig. Die Bilanz rettete das Cloud-Geschäft, was weiterhin große Margen abwirft. Umgekehrt heißt das aber auch – läuft das Handelsgeschäft wieder reibungslos, wird der Gewinn bei Amazon deutlich steigen.
So wundert es nicht, dass Microsoft in einer Auswertung beim Smartbroker 2021 zu den Aktien gehört, die Anleger gerne handeln. Und dies, obgleich die Aktie längst nicht so volatil ist wie Highflyer-Titel zum Beispiel Biontech, Tesla und Nvidia.
Google bleibt auch oben
Aber auch an Alphabet führt kein Weg vorbei. Die Aktie zeigt seit anderthalb Jahren nahezu keine Schwäche. In Deutschland sind die Tech-Giganten also längst in den Depots der Anleger angekommen. Im dritten Quartal war der Biontech-Konkurrent Moderna besonders gefragt, gefolgt von Amazon, Microsoft, Alphabet und Apple, wie auch die Auswertung der Börse München zeigt.
Der Weg zu den beliebten US-Werten ist mittlerweile genauso einfach und günstig wie zu Allianz und VW. Neue Broker wie eben Smartbroker bieten die US-Aktien über Handelsplätze wie Gettex kostenfrei an. Allerdings sollten Anlegerinnen und Anleger bei US-Aktien im Auge behalten, dass sie eher zu US-Börsenzeiten gehandelt werden, die in der Regel zwischen 15.30 und 22 Uhr unserer Zeit liegen. Nur in den beiden Wochen der Uhrumstellung im Frühjahr und Herbst geht es in den USA früher los. Daran erinnert einen aber im Zweifel auch der Outlook-Kalender und der gehört ja nun einmal zu – Microsoft.
Daniel Saurenz betreibt mit seinem Team das Börsenportal Feingold Research. Es bietet täglich einen Börsenbrief an, den Sie für 14 Tage kostenfrei testen können. Melden Sie sich unter Info@feingold-research.com an oder probieren Sie den Börsendienst unter diesem Link aus. Trainingstage und Coachings finden Sie NEU unter feingold-academy.com