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Rüstungszulieferer Renk-Aktie im Fall nach überraschendem Rücktritt der Chefin

Bayerns Ministerpräsident Söder (CSU) und Renk-Chefin Susanne Wiegand
Kein Wiedersehen mehr zwischen Bayerns Ministerpräsident Söder (CSU) und Renk-Chefin Susanne Wiegand. Sie verlässt den Rüstungszulieferer
© dpa | Stefan Puchner / Picture Alliance
Die Aktie des Rüstungszulieferers Renk verliert deutlich, nachdem die Chefin des Unternehmens aufgibt. Ihr Kommentar zum Abgang bleibt rätselhaft

Der überraschende Chefwechsel beim Augsburger Rüstungszulieferer Renk kommt an der Börse nicht gut an. Die bisherige Chefin Susanne Wiegand will das Unternehmen zu Ende Januar 2025 verlassen. Die Papiere gaben am Montag zeitweise fünf Prozent nach und sind damit die größten Verlierer im Kleinwerteindex SDax.

Der Aufsichtsrat habe dem Wunsch der Vorstandsvorsitzenden Wiegand entsprochen, ihr Mandat mit Wirkung zum Ablauf des 31. Januar 2025 aus persönlichen Gründen zu beenden, teilte das Unternehmen am Sonntagabend per Adhoc-Mitteilung mit. Wiegand war 2021 von Rheinmetall zu Renk gewechselt und führte das Unternehmen Anfang des Jahres an die Börse.

„Das Unternehmen ist nach dem Börsengang sehr gut aufgestellt“, zitiert das „Handelsblatt“ die scheidende Renk-Chefin. Der Kurs für das weitere Wachstum sei abgesteckt, dem Unternehmen gehe es gut. „Ich habe mich bei Renk überflüssig gemacht“, sagte Wiegand demnach.

Als Nachfolger habe das Gremium das Vorstandsmitglied Alexander Sagel mit Wirkung zum 1. Februar 2025 zum Vorstandsvorsitzenden ernannt. Dieser war im Vorstand bisher für das operative Geschäft zuständig.

Renk Aktie verliert gegen Rheinmetall und Hensoldt

Renk hatte im Februar den im Oktober 2023 wegen schlechter Marktbedingungen kurzfristig abgesagten Börsengang nachgeholt. Seither haben Renk-Aktien trotz der vielen Konflikte und Kriege in der Welt weniger profitiert als Konkurrenten. So hat die Aktie vom bisherigen Rekordhoch bei knapp 40 Euro Anfang April wieder mehr als die Hälfte eingebüßt. 

Während der Börsenwert von Rheinmetall und Hensoldt allein in diesem Jahr um fast 120 Prozent beziehungsweise um rund 50 Prozent auf circa 27 Mrd. Euro respektive 4,3 Mrd. Euro anzog, sackte der von Renk unter die Marke von 2 Mrd. Euro ab. 

Mit einem Anteil von rund einem Drittel ist der Finanzinvestor Triton der größte Anteilseigner. Dieser hatte Renk Anfang 2020 vom früheren Eigentümer Volkswagen abgekauft und dann im Februar 2024 an die Börse gebracht. Bei Triton soll es nach Recherchen des „Handelsblatt“ Complianceverstöße geben. Wiegand sagte der Zeitung jedoch, dass diese kein Grund für den Wechsel seien. Investor Triton streitet die Vorwürfe ab.

dpa/rtr/ess

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