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Fonds Konsumgüterfonds – von wegen langweilig

Viele Konsumgüterfonds haben in letzter Zeit an Wert verloren. Aber es gibt große Unterschiede.

Die Kurse vieler Konsumgüteraktien sind in den vergangenen Monaten gestiegen. Seit Jahresbeginn – und auch auf Sicht der vergangenen zwölf Monate – liegen viele Konsumgüter-Aktienfonds trotzdem im Minus. Auf den ersten Blick überrascht die durchwachsene Wertentwicklung. Auf den zweiten Blick zeigt sich, dass es dafür gute Gründe gibt.

Denn die Manager von Konsumgüterfonds verfolgen unterschiedliche Ansätze. Manche Manager konzentrieren sich vor allem auf zyklische Titel, andere auf Aktien von Basiskonsumgüterherstellern oder von Dienstleistungsunternehmen statt Produzenten. Manche wollen von langfristigen Konsumtrends profitieren, etwa der wachsenden Mittelschicht in den Schwellenländern, andere setzen hauptsächlich auf Unternehmen mit starken Marken. Zyklische und nichtzyklische Aktien, Konsumgüter- und Dienstleistungstitel haben sich in der vergangenen Zeit unterschiedlich entwickelt. All das zeigt sich in der Performance von Konsumgüterfonds.

Investmentfokus genau anschauen

Ein Beispiel: Der Fonds „Invesco Global Leisure“, aufgelegt im Jahr 1994, investiert in Aktien von Unternehmen, die Dienstleistungen oder Produkte für die Freizeitgestaltung anbieten. Im Portfolio finden sich Namen wie Amazon, Walt Disney und Nintendo. Der Fokus auf dem Unterhaltungsmarkt hat sich langfristig ausgezahlt: In den vergangenen drei Jahren legte der Fonds um fast 20 Prozent pro Jahr an Wert zu, so viel wie kein anderer Konsumgüterfonds für deutsche Privatanleger. Seit Jahresbeginn gehört er allerdings zu jenen Fonds, die im Minus liegen. Schuld daran waren nach Angaben der Fondsmanager vor allem Aktien aus den Branchen Medien, Hotellerie und Gastronomie.

Der Fonds „OP Food“ dagegen hat seit Jahresbeginn leicht zugelegt. Aufgelegt hat ihn die Deutsche Asset Management im Jahr 1995, die Anlageentscheidungen trifft der Vermögensverwalter Grossbötzl, Schmitz & Partner. Der Fonds investiert weltweit in Nahrungsmittelaktien, zum Beispiel in Papiere von Nestlé, Unilever, Coca Cola und Danone. Gegessen wird immer – die Wertentwicklung des Fonds fällt deshalb gleichmäßiger, auf Sicht von drei Jahren aber auch etwas niedriger aus als beim Invesco-Konkurrenten.

Wollen Anleger in einen Konsumgüterfonds investieren, sollten sie sich seinen Investmentfokus genau anschauen. Je nach Ausrichtung können die Produkte, obwohl sie oft pauschal als vergleichsweise konservative Investments bezeichnet werden, mehr oder weniger risikoreich sein. Positiv für Investoren: Weil sich unter den Konsumgüterfonds viele Produkte finden, die bereits in den 1990er-Jahren aufgelegt wurden, können sie sich ein Bild davon machen, welche Strategien langfristig gut funktioniert haben.

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