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Donald Trump Kein Kursfeuerwerk, aber vorsichtige Zoll-Freude an der Börse

Die Frankfurter Börse guttiert den Zoll-Deal, aber riesige Kurssprünge bleiben zunächst aus
Die Frankfurter Börse guttiert den Zoll-Deal, aber riesige Kurssprünge bleiben zunächst aus
© IMAGO/Zhang Fan / Picture Alliance
Die Einigung im Zollstreit zwischen Donald Trump und der EU lässt die Börsen aufatmen. Besonders einige Dax-Aktien profitieren

Es herrscht keine frenetische Feierstimmung an der Börse, aber Anleger sind nach der Zolleinigung durchaus gut gelaunt: Sie reagierten erleichtert auf das Zollabkommen zwischen der Europäischen Union (EU) und den USA. Der deutsche Leitindex Dax stieg im frühen Handel um 0,9 Prozent auf 24.437 Punkte und näherte sich so seinem vor fast drei Wochen erreichten Rekordhoch bei 24.639 Zählern.

Für den MDax der mittelgroßen Werte ging es um 0,3 Prozent auf 31.562 Punkte nach oben. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann 1,2 Prozent.

Die USA und die EU einigten sich auf einen Basiszollsatz in Höhe von 15 Prozent auf die meisten EU-Importe in die USA. Das gilt auch für Autos, Halbleiter und Pharmaprodukte. Die Einigung schaffe zudem einen Rahmen für die zukünftige Senkung der Zölle auf weitere Produkte, hieß es.

Dax-Aktien von Porsche, VW und Mercedes gewinnen

„Das Positivste an dem Deal ist sicherlich, dass die in der EU ansässigen Unternehmen jetzt endlich wieder Planungssicherheit haben“, kommentierte Thomas Altmann, Portfoliomanager beim Vermögensverwalter QC Partners. „Es sollte aber auch berücksichtigt werden, dass der durchschnittliche Zoll auf deutsche Produkte vor dem Beginn der zweiten Trump-Ära bei nur gut einem Prozent lag.“

Automobilwerte wie Porsche AG, Volkswagen und Mercedes-Benz legten um gut zwei bis fast 3,5 Prozent zu. Gefragt waren auch Aktien aus dem Technologiesektor: Infineon und Aixtron gewannen jeweils rund 2,5 Prozent.

Börsen in Asien reagieren kaum – Zoll-Deal der USA mit China?

An den asiatischen Börsen löste der Deal keine Euphorie aus. Der 225 Werte umfassende Tokioter Nikkei-Index rutschte am Montag um fast ein Prozent auf 41.080 Punkte ab. Der breiter gefasste Topix gab gut ein halbes Prozent auf 2935 Zähler nach. „Anleger verkaufen Aktien, um nach der jüngsten Rally Gewinne mitzunehmen“, sagte Seiichi Suzuki vom Analysehaus Tokai Tokyo Intelligence Laboratory. „Sie befürchten, dass die Konzernbilanzen die aktuellen Aktienpreise nicht rechtfertigen können.“

Unter Druck nach einem enttäuschenden Finanzbericht gerieten etwa die Titel des Chipindustrie-Ausrüsters Screen Holdings, die um fast zehn Prozent abrutschten. Aus den Depots flogen auch Bankaktien: Der japanische Index für die Finanzbranche bröckelte um knapp drei Prozent ab. Die Börse Shanghai und der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen lagen indes jeweils leicht im Plus. 

Die USA und China treffen sich ab Montag auf Ebene der Finanzminister für zwei Tage in Stockholm, um über die Handelspolitik zu beraten. Zwischen den beiden Ländern gilt eine Frist bis zum 12. August, um eine Rückkehr zu deutlich höheren Zöllen zu vermeiden. Diese Frist könnte jedoch verlängert werden. Zugleich haben die USA laut einem Medienbericht bestimmte Exporteinschränkungen eingefroren, um die Gespräche mit der Regierung in Peking nicht zu beeinträchtigen.

dpa/rtr/ess

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