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Aktien Japans Börse: Diese Aktien haben Potenzial

Japans Leitindex, der Nikkei 225, gilt auch als das wichtigste Börsenbarometer Asiens.
Japans Leitindex, der Nikkei 225, gilt auch als das wichtigste Börsenbarometer Asiens.
© IMAGO / AFLO
Der japanische Aktienmarkt wächst. Doch Titel aus dem Land der aufgehenden Sonne sind seit vielen Jahren unterbewertet – auch heute noch. Dabei bieten sie Anlegern interessante Chancen

Das Kaiserreich Japan zählt neben den Vereinigten Staaten und China zu den drei größten Volkswirtschaften der Welt. Dabei gehört das Land der aufgehenden Sonne mit seinen rund 126 Millionen Einwohnern nicht gerade zu den bevölkerungsreichsten Ländern. Weder verfügt Japan über reichlich Bodenschätze noch über großes landwirtschaftliches Potenzial. Nur 15 Prozent der gesamten Fläche des Inselstaates können überhaupt landwirtschaftlich bewirtschaftet werden.

Japans starkes wirtschaftliches Fundament bilden moderne Technologien und Industriegüter. Allein im Jahr 2021 wurden Waren im Wert von rund 756 Mrd. US-Dollar aus Japan exportiert. Dies entspricht einem Anstieg von rund 115 Mrd. Dollar im Vergleich zum Vorjahr. Kraftfahrzeuge machten dabei 18 Prozent, Maschinen, elektrische Geräte und Apparate 14 Prozent der gesamten Exportgüter aus. Die meisten Produkte exportiert Japan nach China, USA und Taiwan. Seit dem Freihandelsabkommen mit der EU im Jahr 2019 wächst aber auch die Bedeutung des europäischen Marktes.  

Japans Leitindex, der Nikkei 225, bildet nicht nur die wichtigsten börsengehandelten Unternehmen Japans ab. Er gilt auch als das wichtigste Börsenbarometer Asiens. Über viele Jahre hinweg war der Nikkei 225 von einer anhaltenden Seitwärtsbewegung geprägt, was zu einer schwächeren Bewertung japanischer Aktien im internationalen Vergleich führte. Zwar legte der Index seit dem Tiefpunkt im März 2020 um rund 72 Prozent zu und notiert aktuell bei gut 29.000 Punkten. Dennoch: Die Aktien sind nach wie vor niedrig bewertet. Das wiederum eröffnet Chancen für Anleger, Aktien günstig zu erwerben und am steten Wachstum teilzuhaben.

Ein interessanter Japan-Titel ist beispielsweise Canon. Das Unternehmen, weltweit bekannt vor allem für seine Digitalkameras, blickt auf ein vergleichsweise gutes Quartal zurück. Zwar blieb das Unternehmen mit einem Gewinn pro Aktie von umgerechnet 0,42 Dollar hinter den Analystenerwartungen (0,46 Dollar) zurück. Beim Umsatz konnte der Kamera- und Druckerexperte die Erwartungen allerdings übertreffen: Dieser belief sich im zweiten Quartal auf 7,31 Mrd. Dollar anstelle der prognostizierten 7,29 Mrd. Dollar. Im Vergleich zum Vorjahresviertel (8 Mrd. Dollar) bedeutet das einen Rückgang.

Dies war jedoch vor allem auf die anhaltende Verknappung von Halbleiterchips und Unterbrechungen der Lieferkette zurückzuführen, mit denen auch Branchenkonkurrenten zu kämpfen haben. Canon blickt optimistisch in die Zukunft und revidierte gar die Jahresprognose nach oben auf einen Gesamtumsatz von 29,6 Mrd. Dollar. Anlegern stellt das Unternehmen eine Dividendenausschüttung in Höhe von 0,74 Dollar pro Aktie in Aussicht.

Auch Advantest ist unter den 225 größten börsennotierten Unternehmen Japans – und hat im vergangenen Monat knapp 20 Prozent an Börsenwert zugelegt. Das in Japan ansässige Unternehmen mit weltweiten Niederlassungen – unter anderem in den USA, Europa und China – stellt Halbleiter-Testsysteme sowie mechatronische Produkte her und vertreibt diese auch selbstständig. Advantest hat in seinem jüngsten Quartal einen Umsatz in Höhe von knapp über einer Milliarde Dollar erwirtschaftet, verglichen mit lediglich 719 Millionen im Jahr davor. Der Gewinn je Aktie lag bei 1,42 Dollar, verglichen mit 0,73 Dollar im Vorjahr.

Für Anleger, die kurz- oder mittelfristig anlegen wollen, können sich japanische Aktien durchaus lohnen. Der Aufwärtstrend am Aktienmarkt dürfte auch die nächsten Jahre anhalten. Wer jedoch plant, langfristig am japanischen Börsenmarkt zu investieren, sollte sich zuvor mit den Herausforderungen des Landes auseinandersetzen. So altert die japanische Bevölkerung überdurchschnittlich stark, was sich negativ auf die Wirtschaft auswirken kann. Ein zusätzlicher Belastungsfaktor ist die hohe Staatsverschuldung des Landes.

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