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Geldanlage Investmentfonds: die Qual der Wahl

Symbolbild Geldanlage
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Geld anlegen – aber wo? Investmentfonds gibt es viele, doch nicht jeder passt zu jedem Anlegertyp. Eine Übersicht - von Indexfonds bis Mischfonds

Wer schon einmal ein Smartphone gekauft hat, kennt das Prozedere: Am Anfang steht die Frage, welche Modelle zur Auswahl stehen. Dann: Welche davon passen zu mir und eignen sich für meine Bedürfnisse? Entscheidungen in der Fonds-Welt funktionieren ähnlich. Schließlich geht es auch hier um eine Investition, die sich über kurz oder lang lohnen soll. Statt in ein Mobiltelefon investiert der Anleger jedoch in Wertpapiere oder Immobilien. Und zwar nicht in einzelne Objekte, sondern ganze Bündel.

Das Ziel: Anleger sollen am Ende mehr Geld zurückbekommen, als sie eingezahlt haben. Sie entscheiden sich entweder für aktiv gemanagte oder börsengehandelte Fonds, sogenannte ETFs. Je nach Marktkenntnis, Risikobereitschaft und Interesse eignet sich eher die eine oder die andere Variante. Für Anfänger auf dem Anlagemarkt könnten Indexfonds die passende Einstiegsmöglichkeit sein.

Indexfonds: Die Börse bestimmt die Richtung

ETFs („Exchange-Traded Funds“) orientieren sich an der Wertentwicklung eines Börsenindex. Geht es etwa um den DAX, befinden sich im ETF die Aktien der 30 umsatzstärksten deutschen Unternehmen. Dabei entspricht die Aktienverteilung im Fonds der Gewichtung der Unternehmen an der Börse. Bewegt sich der Kurs nach oben, steigt also auch der Wert des ETF. Aufgrund der Verwaltungskosten schneiden ETFs meist ein wenig schlechter ab als der Aktienindex. Im Vergleich mit anderen Fondsarten sind sie aber günstig, da die Investment-Inhalte nicht aktiv angepasst werden.

Wie der Name nahelegt, werden ETFs an der Börse gehandelt. Anleger können sie also relativ schnell kaufen und verkaufen. Entsprechend sind Indexfonds bequem, erfordern nicht allzu viel Marktwissen und sind insgesamt günstiger als ihre aktiv verwalteten Alternativen.

Aktienfonds: Renditestark, aber risikoreich

Deutlich mehr Eigeninitiative und Erfahrungen als ETFs verlangen aktiv verwaltete Aktienfonds. Ihre Besitzer brauchen einen langen Atem und eine gewisse Gelassenheit, denn das Geschäft mit Aktien ist mitunter unstet. Statt einzelne Aktien zu kaufen, investieren Anleger per Fonds in mehrere Titel. Dabei können sie sich auf eine spezielle Branche oder Region fokussieren, zum Beispiel Tech-Aktien oder europäische Unternehmen. Der Wert des Fonds wird von den Gewinnen und Verlusten der Konzerne beeinflusst, an denen Anleger über die Aktien beteiligt sind. Zwei Faktoren bestimmen den Ertrag: die Kurssteigerungen der Aktien und die ausgeschütteten Dividenden. Bricht der Kurs einer einzelnen Aktie ein, können die anderen Titel im Fonds den Verlust kompensieren.

Insgesamt sind Aktienfonds eher für Anleger mit einer gewissen Risikobereitschaft und Marktkenntnis geeignet, da der Wert von Aktien relativ stark schwankt. Um zwischenzeitliche Verluste über die Zeit hinweg auszugleichen, bieten sich Aktienfonds als langfristige Anlage an. Verglichen mit anderen Fonds winken hier die größten Gewinne.

Rentenfonds: Stabil, wenn der Zins es zulässt

Wer eher konstante Erträge sehen will, könnte sich für Rentenfonds interessieren. Anleihen gelten als relativ sichere Geldanlage. Investoren verleihen dabei für eine bestimmte Zeit eine gewisse Geldsumme an einen Staat oder ein Unternehmen und bekommen dafür regelmäßige Zinszahlungen. Am Ende der Laufzeit bekommen sie das eingesetzte Kapital zurück. Der geliehene Betrag kann für Anfänger auch erst einmal klein ausfallen. Bei stabilen Staaten oder Unternehmen ist das Verlustrisiko gering – die Höhe der Zinsen allerdings auch, zumal im aktuellen Zinsumfeld. Die Wertentwicklung von Rentenfonds hängt stark vom Zinsniveau ab: Fallen die Zinsen während der Laufzeit einer Anleihe, steigt ihr Kurs, und umgekehrt. Durch Änderungen im Zinsniveau unterliegen Anleihen also gewissen Schwankungen. Insgesamt entwickeln sie sich aber konstanter als Aktien – und liefern meist auch deutlich niedrigere Renditen.

Mischfonds: Von allem ein bisschen

Was tun, wenn man sich nicht auf eine Anlageklasse beschränken will? Mit Mischfonds können Investoren in mehrere Anlageklassen gleichzeitig investieren. Die Mischfonds-Manager kaufen vor allem Aktien und Anleihen, oft aber auch Rohstoffe oder Währungen. Die Erträge der Fonds setzen sich also aus Kurssteigerungen, Dividenden und Zinsen zusammen. Vorteil für Anleger: Eine breite Risikostreuung, die schon ab einem geringen finanziellen Einsatz möglich ist. Viele Mischfondsmanager passen die Gewichtung der einzelnen Fondsinhalte flexibel an, je nach Marktlage. So können sie etwa in guten Zeiten die Aktienquote erhöhen.

Privatanleger brauchen für ein Mischfonds-Investment kaum Marktkenntnis, weil sich der Fondsmanager um die Asset-Allocation kümmert, also um die Aufteilung des Kapitals auf unterschiedliche Anlageklassen. Minuspunkt: Mischfonds gehören zu den teuersten Investmentfonds und verlangen in der Regel deutlich höhere Gebühren als Aktien- oder Rentenprodukte.

Immobilienfonds: Anlage zum Anfassen

Mit offenen Immobilienfonds können Anleger schon mit kleinen Beträgen in Betongold investieren – und dabei liquide bleiben. Der Fondsmanager investiert das Geld seiner Kunden in unterschiedliche Immobilien, etwa in Wohnungen oder Büros. Ob diese in Deutschland oder im Ausland stehen, hängt vom Investment-Fokus des Fonds ab. Die Erträge kommen vor allem aus den Mieteinnahmen und sind deshalb relativ stabil. Je nach Marktlage können die Werte einer Immobilie allerdings schwanken.

Bei offenen Immobilienfonds können Anleger Anteile üblicherweise jederzeit kaufen und verkaufen. Bei geschlossenen Fonds sieht es anders aus: Anleger werden dort mit ihrem Investment Gesellschafter, müssen also bei Verlusten Geld nachschießen. Geschlossene Immobilienfonds sind mit hohen Risiken verbunden und für die meisten Privatanleger nicht geeignet.

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