Nun also auch Flatex: Nach Informationen von Capital will der bekannte Broker im Geschäft mit Sparplankunden künftig noch kräftiger als bisher mitmischen. Ab Anfang April können dort rund 1.200 ETFs dauerhaft kostenfrei bespart werden. Außerdem halbiert Flatex zu diesem Termin die Sparplanrate von bisher 50 auf 25 Euro. Sparplankunden sollten aber wissen, dass der Broker auch von ihnen weiterhin eine Depotgebühr in Höhe von 0,1 Prozent im Jahr verlangt. Bei anderen Direktbanken und Onlinebrokern sind Depotgebühren bei bestehenden Sparplänen hingegen unüblich.
Der Schritt von Flatex ist der jüngste Paukenschlag im Wettbewerb um Sparplankunden. Erst Mitte Februar hatten die ING, Deutschlands größte Direktbank, und der 2019 gestartete Neobroker Trade Republic kurz nacheinander gute Nachrichten für Sparplankunden parat.
Die ING bietet ebenfalls ab April sämtliche bei ihr erhältlichen rund 800 ETF-Sparpläne komplett kostenlos an, eine Verlängerung der Aktion ist nicht ausgeschlossen. „Wir machen das regelmäßige, langfristige und breit gestreute Investieren in Wertpapiere so einfach wie das Tagesgeldsparen“, hatte Nick Jue, Vorstandsvorsitzender der ING Deutschland, bei der Vorstellung des neuen Angebots gesagt.
Bis dato kosteten bei ihr ETF-Sparpläne regulär immerhin 1,75 Prozent der Anlagesumme. Noch eine Besonderheit ist die Mindestsparrate von nur noch einem Euro, die bereits seit Herbst 2020 gilt. „Die Mindestsparplanrate von einem Euro ist derzeit einzigartig in Deutschland”, erläutert Thomas Dwornitzak, Leiter Sparen und Anlegen bei der ING.
Wertpapiersparpläne sind für sein Haus ein wichtiges Wachstumsfeld, besonders angesichts der Tatsache, dass die ING immer noch auf einem Berg Kundeneinlagen von mehr als 130 Milliarden Euro sitzt. Daher ist es angesichts der Zinssituation nicht nur im Interesse der Kunden, sondern auch der Bank, dass mehr Kunden das Sparen mit Wertpapieren für sich entdecken.
Wettbewerb nimmt zu
Ebenfalls Mitte Februar hat der Neobroker Trade Republic, der seit 2019 Wertpapierhandel ausschließlich über seine App anbietet, sein Angebot an ETF-Sparplänen erheblich erweitert – von bis dato 430 auf nun mehr als 1500. Alle ETF gibt es seither kostenlos im Sparplan, aber auch im Einmalkauf. Die Mindestsparrate beträgt hier zehn Euro.
Zu den ETF-Anbietern BlackRock und WisdomTree kamen die DWS, Amundi und Lyxor mit hinzu. Sparpläne zählen seit Marktstart zu den wichtigsten Produkten für Trade Republic, erläutert Christian Hecker, Mitgründer von Trade Republic: „Sie sind das Rückgrat unseres Angebots. Heute verfügen über 80 Prozent unserer Kunden über einen Sparplan. Wir arbeiten weiter intensiv daran, dieses Angebot auszubauen – auf dem Weg zu Deutschlands größter Sparplan-Bank.“
Es liegt auf der Hand: Der aktuelle Schritt der drei genannten Anbieter dürfte den ohnehin schon intensiven Branchenwettbewerb um Sparplankunden weiter anheizen. Denn auch der 2020 gestartete Scalable Broker offeriert mehr als 1300 ETF-Sparpläne für lau.
Gut zu wissen: Finanziert werden die Kostenlos-Angebote üblicherweise über Marketing-Kooperationen von den ETF-Anbietern.
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