Während die meisten Gastronomiebetriebe die diversen Corona-bedingten Lockdowns hart zu spüren bekamen, schwangen die Burgerbrater der großen Fast-Food-Ketten auch in der Pandemie weiterhin ihre Pfannenwender, etwa bei McDonald‘s. Das Franchise brachte Burger und Fritten nicht nur über Lieferdienste an die Kunden, sondern konnte vor allem mit seinem Mitnehm-Service McDrive punkten – wie Anleger offenbar positiv vermerkten. Zwar verlor auch das „Goldene M“ während des Crashs im März 2020 an Börsenwert. Doch schon im vierten Quartal 2020 ging es wieder steil bergauf. Im Oktober vergangenen Jahres erreichte der Aktienkurs des Branchenprimus mit 229,64 US-Dollar sogar ein neues Allzeithoch. Nach einem kleinen Dämpfer zu Jahresbeginn legten die Anteilsscheine nochmal um 18,22 Prozent zu und notieren heute bei 239 US-Dollar.
Fast-Food-Aktien gehören zwar in der Regel nicht zu den Top-Performern an der Börse, aber zu den soliden Renditebringern. Das macht sie für konservative Anleger interessant. Hinzu kommen teils beachtliche Ausschüttungen an die Aktionäre. McDonald’s etwa hat seit 1976 Jahr für Jahr seine Dividende gesteigert. Für das laufende Jahr prognostizieren Analysten satte 5,23 US-Dollar je Aktie. Die Aktie des Branchen-Ersten ist allerdings kein Schnäppchen mehr. Analysten raten deshalb überwiegend zum Halten statt zum Kauf. Anders sieht es bei einigen anderen Fast-Food-Ketten aus: Dort finden interessierte Investoren jetzt interessante Einstiegschancen.
Es muss nicht McDonald's sein
Da ist zum Beispiel Restaurant Brands International. Unter dem Dach des Unternehmens finden sich neben dem McDonald’s-Erzfeind Burger King die Schnellrestaurantketten Popeyes Louisiana Kitchen und Tim Hortons. Die Aktie von Restaurant Brands liegt immer noch 19 Prozent unter ihrem Allzeithoch von September 2019 und bietet sich damit als Investment für Fast-Food-Einsteiger an. Pluspunkt: Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) der Aktie liegt unter dem von McDonald’s, die Dividendenrendite darüber. Auch bei Yum! Brands (KFC, Pizza Hut, Taco Bell) raten momentan viele Analysten zum Kauf.
Risikofreudigere Anleger können einen Blick auf die Aktie des Burrito-Spezialisten Chipotle Mexican Grill werfen. Die hat zwar schon einen weiten Weg hinter sich: Auf Dreijahressicht hat der Kurs um stolze 250 Prozent zugelegt, allein seit Anfang dieses Jahres steht ein Plus von 47 Prozent zu Buche. Die Aktie hat mit umgerechnet rund 1600 US-Dollar inzwischen einen beachtlichen Kurswert. Analysten sehen aber weiteres Potenzial. Der Grund: Das US-Unternehmen betreibt in den Vereinigten Staaten bisher gerade einmal 2800 Restaurants. Nach Einschätzung von Marktexperten gibt es noch Raum für weiteres Wachstum. Dank einer neuen Kooperation mit der Lieferando-Mutter Just Eat Takeway konnte Chipotle zudem im laufenden Jahr auf den Essensliefertrend aufspringen.
Ein langfristiges Risiko für Fast-Food-Investoren ist der Trend hin zu gesünderem Essen und zu pflanzlichen Fleisch-Alternativen. Zwar bemühen sich Schnellrestaurantketten seit Jahren um ein gesünderes und fleischärmeres Angebot. Die Verbraucher zeigen sich bislang aber nicht ganz überzeugt. Wollen sich Anleger nicht darauf festlegen, welche Fast-Food-Kette aus diesem Wettrennen als Sieger hervorgeht, können sie – mit etwas Risikoappetit – auf die neuen Zulieferer der Burgerbrater setzen: Restaurant Brands arbeitet mit Impossible Foods zusammen, einem börsennotierten Unternehmen, das pflanzliche Fleischalternativen herstellt. McDonald’s und Yum! setzen hingegen auf Beyond Meat, dessen Börsengang 2019 für Furore gesorgt hatte. Die Aktie des Fleischersatzherstellers legte zwischenzeitlich stark zu, ist aktuell aber mit rund 118 US-Dollar wieder relativ günstig zu bekommen.