Über Geld spricht man nicht, über Geldanlage schon. Kein Wunder, schließlich haben die Jahre der Niedrigzinsen die Scheu vor Investitionen am Kapitalmarkt schwinden lassen. Die neu gewachsene Investmentkultur hat sich trotz Zinswende erhalten, viele Menschen reden gern über Anlageprodukte und -strategien. Gespräche in munterer Runde zeigen: Zwar gibt es immer welche, die den jüngsten Hype aus dem Internet nachplappern, doch die Masse mag es einfach und unkompliziert. Sie investiert in börsengehandelte Fonds, sogenannte Exchange Traded Funds, kurz ETFs. Sie bilden in der Regel einen Index ab und sind im Vergleich zu aktiven Fonds günstiger.
Allerdings genügt es nicht zu sagen „Ich investiere in ETF“. Das ist etwa so aussagekräftig wie „Ich esse Lebensmittel“. Will heißen: ETF sind keine Anlageklasse wie Aktien oder Anleihen, sondern ein Vehikel für Investitionen in eine oder mehrere Anlageklassen und damit einem klassischen Publikumsfonds ganz ähnlich. Vor der Investition in einen ETF steht also die Frage, in welche Strategie oder welchen Markt das Geld fließen soll. Deutsche Aktien oder US-Staatsanleihen?
Die Wahl mag verwirrend sein, denn neben den Standard-ETFs auf den Dax, den Industrieländer-Index MSCI World oder den globalen Anleihe-Index Global Aggregate gibt es zunehmend ausgefeilte Produkte für bestimmte Strategien. Der Markt für ETFs ist in Bewegung im Hinblick auf Angebot, Kosten und Reichweite. Fünf Trends lassen sich derzeit beobachten.